Sonntag, 31. Mai 2015

Akelei

Unterhalb BamBams Philosophenhügel, dem Ölberg, stand früher ein kleiner, dichter Fichtenwald. Vor 2 oder 3 Jahren - oder sinds schon 4? - wurden die Fichten gefällt, jemand wollte dort wohl bauen. Die Bäume wurden abtransportiert und seit dem liegt das Gelände brach. Keiner kümmert sich, nichts passiert. Aber die Natur wuchert. Dieser Tage fiel mir auf, wie bunt das dort gerade ist. Weil dort unter dem Bewuchs immer noch Reste von Stämmen, Baumstümpfe und anderes liegt, über das man fallen kann, trau ich mich mit meinem derzeit defekten Knie dort nicht rein um Detail-Aufnamen zu machen. Aber wenigstens vom Weg aus mit dem Zoom mal gucken, was dort steht - das geht und das hab ich heute gemacht. Und was steht dort so bunt rum? Richtig!

Akelei 


In jedem Bauerngarten ein Zier,
schmücken auch manchen Wiesenrain,
für Bienen und Hummeln grosse Begier:
die zarten, bunten Akelei’n.

Hängende Blüten am schlanken Stiel,
gefältelt und gerüscht gar diffizil,
ein einz’ges Kunstwerk ihr Gewand,
verziert mit Spitzen und Volant,
dazu ein berückend’ Farbenspiel:
Rosa, weiss, blau, purpur, violett,
tanzen ein anmutiges Ballett,
geliebt werden sie viel.

So vielfältig wie ihre Krinolinen
sind auch ihre Namen im Land:
Elfenschuh, Adlerblume, Columbinen…
auch Demutsblume werden sie genannt.
Sind auf Altarbildern gebannt,
Heilkraft wird ihnen zuerkannt,
besungen in Gedicht und Psalter,
heut’ und einst im Mittelalter,
die kleinen Ballerinen.

Helke Meierhofer-Fokken







 Aber auch anderes Buntes:





Donnerstag, 28. Mai 2015

Kopfkino: Wer tappert so spät bei Nacht und Wind ....

Null Uhr! Geisterstunde. Ein Hund kommt mit Frauchen aus dem Haus, sucht das städtische Dickicht auf, hockt sich hin und macht ein schleimiges Geschäft. Nein, er will danach nicht wieder nach Hause. Frauchen zwingt ihn zurück auf den Weg, da spuckt er in hohem Bogen einen Liter Wasser mit Futterresten auf den Gehweg. Schweinerei! Der Hund will immer noch nicht nach Hause, steht da, schaut das Frauchen an und sagt: „Ich hab so Bauchweh! Mach doch was!“ - „OK, gehen wir spazieren, das entspannt dich vielleicht.“ Eine geschlagene Stunde wandern sie durch die Nacht. Es entspannt den Hund tatsächlich. Fröhlich läuft er seinen Weg. Nach einer Stunde sind beide wieder zuhause.

Das Frauchen nimmt einen Eimer Wasser, geht wieder runter und spült das erbrochene Futter vom Gehweg. Kaum wieder in der Wohnung meldet der Hund erneut Druck auf dem Ventil. Also wieder runter, wieder ins städtische Dickicht, wieder hinhocken, aber da ist nichts mehr im Hund. Nur das Bauchweh und die Krämpfe. Das Frauchen bekommt mit Müh und Not eine winzige, rote Schleimprobe zusammengekratzt.

Wieder in der Wohnung muss der Hund trinken. Gott sei Dank, er trinkt! Fünf Minuten später überschwemmt er das Wohnzimmer mit ausgespucktem Wasser. Und steht wieder da „Frauchen, mach was!“ Sein Blick zerreißt dem Frauchen das Herz.

Gegen 4 Uhr darf er erneut Buscopan bekommen. Der Hund mag den Frischkäse nicht, in dem die Tabletten stecken. Das Frauchen öffnet ihm den Fang und steckt ihm die Pillen weit hinten in den Rachen. Gott sei Dank! Diesmal greifen die Pillen. Der Hund kommt zur Ruhe und schläft ein.

Das Frauchen sitzt immer noch hellwach und beobachtet jede seiner Bewegungen. Gegen 7 Uhr fallen ihr die Augen zu. Schnell den Wecker auf 9 Uhr stellen und dann schlafen. Um 9 Uhr erfährt eine Tierärztin, dass ein Hund Durchfall hat und nichts bei sich behält. Der Hund darf um 10:45h kommen, bekommt eine Spritze und alles ist wieder gut. Hoffentlich ist auch Morgen noch alles gut.

Mittwoch, 27. Mai 2015

Was macht das 20-Euro-Experiment?

Der Wille ist immer noch da, grundsätzlich. Aber die Motivation geht öfter frustriert in die Knie. Ich nehm es grad nicht so ernst, wie man es nehmen müsste, wenn es erfolgreich laufen soll. Das Knie braucht Trost und Trost geht derzeit nur übers Essen. Ich reiß mich zwar am Riemen aber halt nicht immer.

Wir greifen das Thema besser erst wieder auf, wenn das Thema "Knie" abgeschlossen ist.

Dienstag, 26. Mai 2015

Kopfkino: Das Hundeleben ist schön!

Das BamBam rennt! Vor ihm der Hintern des Kumpels! „Krieg!“ hatte der gerufen. „Wen? Dich?“ hatte es lachend gefragt und startete die Verfolgung. Nun rasen sie über die Wiese. Haken schlagend, wie Kaninchen. Rund um einen Baum, quer durch den Binsensumpf, dass ihnen die nasse, schwarze Erde um die Ohren fliegt. Aus langegestreckten Körpern werden kleine Kugeln und wieder langgestreckte Körper. Die Muskeln spielen, wenn sie die Kurven in Seitenlage nehmen wie ein Motorradfahrer. Rüber zum Bach und hinein ins Wasser, dass es ihnen über dem Rücken zusammenschlägt. Ein kraftvoller Sprung auf das hohe Ufer und noch eine Runde über die Wiese. „Hab dich!“ ruft es und nimmt den Schwanzansatz des Kumpels in den Fang. Das Zeichen, dass die Rollen wechseln. Nun wird es selbst gejagt. Aber der Verfolger ist schon müde. Pfiffe und Rufe ertönen. Ein Blick zurück. „Ja, wir kommen!“ Hinein in die Gruppe der Menschen die lachend auseinanderspringt. „Iiiieeeh! Ihr Schmutzwutze!“ Schulterklopfen und Leckerchen fürs Kommen. Trockenwälzen auf dem geschorenen Gras. Liegenbleiben und hechelnd ausruhen.

Drabble: Der Folterknecht

Sie schreit vor Schmerz! Der Folterknecht strahlt: So soll das sein. Er ist eng mit ihr verbunden. Jede falsche Bewegung von ihm lässt sie aufschreien. Ihr Helfer steht in der Küche und starrt sie eiskalt an, rüht sich aber nicht. Sie versucht, sich aufzurichten, knickt vor Schmerz wieder ein. Tränen steigen ihr in die Augen. Sie steht auf, setzt einen Fuß vor den anderen, kommt langsam voran. Der Folterknecht mach eine kleine, falsche Drehung nach links. Laut stöhnend greift sie nach der Stuhllehne und stützt sich ab. Sie muss in die Küche. Dort steht die Gehhilfe. Verdammter Folterknecht! Verdammtes Knie!

Dienstag, 19. Mai 2015

Das Knie war beim Orthopäden

Weil ja ganz viele wissen wollen, was der Doc nu heute gesagt hat, und wie es weitergeht, schreib ich das jetzt mal hier auf, dann kann ich das verlinken. Denn ich habs heute hier im Ort schon so oft erzählt .... *stöhn* Aber es war auch immer gut, dass wir drüber gesprochen haben, denn ich hab Tipps bekommen, wo ich evtl. schneller ein MRT kriege als hier in Bergisch Gladbach. Schaun wir mal.

Was hatter den nun gesagt, der Herr Schosch, bei dem ich heute zum ersten Mal  vorstellig geworden bin? Ich hab ihm die ganze Story erzählt, dass das MKH an Himmelfahrt geröngt hat, ohne was am Knochen zu finden, ansonsten aber nix gemacht hat.

Er hat dann die ganzen Tests mit dem Knie für die Bänder, Kreuzbänder etc noch mal gemacht mit dem Ergebnis, die sind alle negatig. Da ist nichts an den Bändern. Seitenbänder, Kreuzbänder, alles stabil genuch.

Dann hat er Ultraschall gemacht und die Bänder kontrolliert. Auch nichts zu sehen, was schlimme Schmerzen machen könnte. Der Meniskus sieht nicht gut aus, aber auch nicht sooo schlimm, dass man da was unternehmen müsste. (Die sind ja nun auch schon alt, da sind die natürlich nicht mehr frisch.)

Seine Vermutung:
Es gäbe Knochenschäden, die könnte man auf dem Röntgenbild nicht unbedingt sehen, die aber Schmerzen bereiten können. Er vermutet, dass da solche feinen Struktureinbrüche oder Risse sind. Die sähe man aber im MRT. Das könnte auch der Grund dafür sein, dass ich die Schmerzen nur schwer lokalisieren könnte. Weil bei Bewegung immer irgendwo eine Sehne am Knochen zieht und der Knochen das halt nicht gut fände und Schmerz meldet. Es gäbe Präparate, die den Knochen anregen Substanz aufzubauen. Aber die würde er mir nicht verschreiben, ohne zu wissen, ob seine Vermutung richtig ist.

Auch den Meniskus sollte man besser noch mal im MRT anschauen.

Ich hab ne Überweisung bekommen fürs MRT und soll mich ans Telefon hängen und gucken, wo ich am schnellsten eins kriege. Und nein, er könne das nicht machen, so schlimm wärs ja dann auch wieder nicht, bei mir. Wenn jemand einen Bandscheibenvorfall hätte, wär das angebracht, aber in meinem Fall eher nicht. (Das hat er nicht wörtlich so gesagt, aber sinngemäß.)

Meine Frage ob ich bei dem ganzen Ibuprofen das ich jetzt nehme nicht Schmerzfreiheit gegen eine kaputte Leber eintasche, wenn ich da jetzt noch so lange aufs MRT warten muss. Nein, so schnell ging das auch nicht, dass die Leber Schaden nähme. Und nein, ich brauch keinen Magenschoner, wenn mein Magen in Ordnung ist. Nur 3% der Patienten benötigten einen Magenschoner. Die anderen würden das Risiko der Nebenwirkungen eingehen, ihn aber nicht wirklich brauchen. Ich soll voher was essen und gut isses.

Bis zum MRT soll ich weitermachen, wie bisher: Entlasten (Krücken) und ruhigstellen (Wickeln und Manschette). Nein, ich soll nicht mit der Ibu-Menge experimentieren, ich solls weiter so nehmen, wie bisher.

Das heißt eigentlich:
  • Wenn am Knochen was ist, heilt das von alleine durch Entlasten und Ruhigstellen.
  • Wenn doch was an den Bändern wäre, würde das auch von alleine heilen durch Entlasten und Ruhigstellen.
  • Was nicht von alleine besser wird, sind die Menisken. Und die anzugucken im MRT dürfte sich wohl lohnen. Also mach ich da einen Termin.
  • Ich muss Geduld haben.
Was ich gut fand bei ihm: Er nimmt sich Zeit, hört geduldig zu, beantwortet jede Frage, nimmt einen ernst. Das hat bisher noch kein Orthopäde mit mir gemacht.

Update 24.6.15
Am 22. war das MRT ohne Befundbesprechung.
Am 23. war ich mit Waltraud Getränke kaufen für die Fastenkur. Ohne Krücken im Lidl rumgelaufen und schwer das Zeug geschleppt. Keine Beschwerden. Nachmittags und abends die kleinen Hunderunden ohne Krücken - keine Beschwerden.
Am 24. ohne Krücken im Bus zu Marktkauf, einkaufen für Hund, keine Beschwerden.
Beschwerden nur, wenn das Knie zu lange sehr gerade ist oder nach hinten durchgedruckt wird. Dann schmerzt es unter der Kniescheibe auf der Innenseite. Hohe Treppenstufen gehen auch noch nicht, aber flache sind in Ordnung.

Samstag, 16. Mai 2015

Wann verpasst man Leben?

"Das macht mich echt traurig, dass ich so viel Leben verpasse."
Dieser Satz erregte heute Anstoß. Nur weil man 5 Monate ausgebremst sei, ginge das Leben nicht an einem vorbei!

Nun dreht das Runden in meinem Kopf!

Subjektiv habe ich aber das Gefühl, dass ich in diesem Jahr bereits 5 Monate meines Lebens verpasst habe. Die sind weg, die kann ich nicht nachholen. Und ich mag mir weder das Gefühl, noch die Trauer darüber verbieten lassen.

Seit Dezember 2014 habe ich keine Chance, an irgend etwas teilzunehmen. 
  • Zuerst war der Hund krank mit seinem Durchfall und war schlapp. Da macht man nix außergewöhnliches mit einem Tier. Das zog sich von ca. Dezember bis Ostern.
  • In dieser Zeit war zusätzlich ich 4 Wochen mit Grippe erschlagen. Da macht man auch nix anderes als rumliegen und sich schwach fühlen.
  • Dann kam im Frühjar das Mistwetter mit pausenlos Regen. Das macht keine Lust auf Ausflüge oder Wanderungen. Man war ja froh, wenn man nicht patschnass und schwarz vor Dreck aus dem Wald nach Hause kam.
  • Ostern bin ich gefallen und seit dem ist das Knie kaputt. Das wird sich auch noch ein paar Wochen hinziehen.

So wurde aus Dezember 2014 schließlich Mai 2015 und ich habe das traurige Gefühl, dass das Leben 5 Monate an mir vorbeigerauscht ist.  Lebenszeit, die ich halt irgendwie hinter mich brinen musste und immer froh war, wenn das eine oder andere Problem abgeschlossen war und ich hoffen konnte, dass es aufwärts geht. Statt dessen knall ich mir das Knie kaputt und es geht weiter mit vorbeirauschendem Leben. Obendrein bin ich abhängig von Hilfe für mich und den Hund. Die Helfer machen das wirklich gerne, das weiß ich, aber ein gutes Gefühl ist es deshalb trotzdem nicht.

Darf ich da sagen, dass ich Leben oder Lebenszeit verpasse?
Wann ist Lebenszeit überhaupt verpasst?
Sind 5 Monate ausgebremst sein nur "ein paar verpasste Wochen"?
Vielleicht sollte ich froh sein, dass ich diese Lebenszeit nur mit nem kaputten Knie verpasse?
Muss ich dankbar dafür sein, dass ich sie nicht wegen einer Krebserkrankung oder einem Schlaganfall verpasse?
Muss ich es ohne Trauer ertragen, weil es anderen auch schlecht oder noch schlechter geht?

Darf ich sagen "eine kleine Menge Scheiße ist auch Scheiße"? Darf ich das so sehen oder muss ich dankbar sein, dass die Menge Scheiße klein ist und den Mund halten?

Vielleicht darf ich es zwar so sehen und so fühlen, sollte es aber besser nicht sagen, weil es die Mitmenschen belastet?

Fragen über Fragen.


Natürlich kommen wieder bessere Tage und ich werde natürlich irgendwann wieder rausgehen können und wandern und Freunde besuchen oder Veranstaltungen. Aber das ist doch erst mal Zukunftsmusik, von der ich noch nicht einmal weiß, ab wann sie wieder gespielt wird.

Nein, ich hänge nicht pausenlos rum und jammere. Ich versuche, das Beste draus zu machen, weil es ist, wie es ist und es geht weiter. Für mich und für den Hund. Ich mache Scherze wie immer. Dass ich hier manchmal hocke und nicht nur wegen der Schmerzen heule hat bis jetzt noch niemand mitbekommen. Ich gebe mir große Mühe, wie gewohnt die fröhliche, lockere, lebenslustige Renterin zu geben. Gelingt mir auch! Aber nicht in jeder Stunde des Tages. Ich gebe mir auch Mühe, am Unglück Anderer teilzunehmen, mitzufühlen und zu trösten, so gut ich das kann. Gelingt mir auch! Aber auch nicht an jeder Stunde des Tages. Aber die Aussicht darauf, wie es in den nächsten Wochen weitergeht, macht mich  nun mal traurig, wenn ich drüber nachdenke. Es macht mir das Gefühl, dass ich noch mehr Lebenszeit verpassen werde. Das positiv zu sehen, fällt mir schwer.

2015 ist nicht mein Jahr. Aber ich hoffe trotzdem auf einen schönen, goldenen Herbst. Bis dahin wird hoffentlich alles wieder vorbei sein.

Von Füßen

Das mit den Füßen und dem Drauftreten ist eine merkwürdige Sache.

Wenn ich jemand anderem drauf trete, schreit der Mensch auf "Das hat mir aber jetzt weh getan!" und erwartet, dass ich mich entschuldige. Kein Problem! War nicht mit Absicht. Tut mir leid.

Wenn mir jemand auf die Füße tritt schrei ich auf "Das hat mir aber jetzt weh getan!" und erwarte, dass man sich entschuldigt oder zumindest zur Kenntnis nimmt, dass man mir drauf getreten hat. Aber dann passiert was Merkwürdiges: Man regt sich auf, dass ich das nicht aushalte, ich soll mich nicht so anstellen, schließlich war es ja nicht sooo schlimm.

Liegt wohl gerade am Knie und meinen blanken Nerven, dass ich diesmal damit nicht klar komme. Aber es passiert nicht zum ersten Mal. Waren auch nicht immer dieselben Leute. Nur konnte ich mir in anderen Fällen den Stinkefinger denken, mir die Zehen reiben und weiterlaufen, als wär nix. Komisch finde ich es aber schon. Mir gegenüber sagt selten mal einer "tut mir leid"!

Montag, 11. Mai 2015

Das 20-Euro-Experiment

Ich bin Rentner. Seit ungefähr 3 Jahren. Ein Grundsicherungsrentner. Also eine von vielen, die eigentlich Grundsicherung beantragen könnten. Oder „aufstocken“ lassen könnten, wie viele das auch nennen. Aufstocken auf den Grundsicherungsbetrag, der dem Hartz-IV-Level entspricht. Das würde mir nur wenig mehr Kohle bringen, aber viel mehr amtliche Kontrolle und viel  mehr Einschränkung bei den erlaubten Nebeneinkünften. Darum lass ich das lieber mit dem Aufstocken und such mir Nebenbeschäftigungen. Hab ich auch gefunden, aber die Einkünfte daraus machen den Bock nicht fett und sind nicht planbar, weil sie abhängig von der Gesundheit und Lust anderer Menschen sind. Nachhilfekinder kommen nur wenn sie gesund sind und Schule haben. In den Ferien kommenn sie nicht und wenn es mal zeitlich nicht passt, kommen sie auch nicht.

Folglich muss ich die meiste Zeit des Jahres mit der Mickerrente auskommen, bzw weiß ich nie im Voraus wann ich damit auskommen muss und wann nicht. Das macht in manchen Monaten Existenzangst. Denn bisher wurde in extrem knappen Monaten auch noch das BamBam krank und ich musste praktisch von dem was ich eh nicht habe auch noch den Tierarzt bezahlen. Da hab ich dann auch schon mal auf den Einkauf für mich verzichten müssen.

Das widerum nervt! Diese Abhängigkeit von Nebeneinkünften, die man dann doch nicht hat und Existenzangst bekommt, will ich einfach nicht mehr. Ich will die Sicherheit haben, dass mein Geld reicht! Darum hab ich die grauen Zellen gebeten, nachzudenken und einen Vorschlag zu machen. Der kam dann nach einer Weile auch:
  • „Du gibst sehr viel für Essen aus, oder?“ - Ja, das stimmt.
  • „Du verbrauchst zwischen 50 und 75 euro in der Woche.“ - Ist das jetzt ein Vorwurf? Pffff...
  • „Nein, aber es ist zu viel. Das ist das Einzige, wo du sparen kannst!“ -  Nicht dein Ernst, oder?
  • „Doch! Versuch mal, mit 20 Euro in der Woche auszukommen!“ - Schluck! Für alles?
  • „Nein, nur das Essen für dich, ohne Hund, ohne alles was nicht dein Essen ist!“ - Hmmmm....
Zwanzig Euro! Für Milch, Kartoffeln, Obst, Gemüse, Brot und was für drauf und Getänke? Das geht garantiert nicht! Aber versuchen kann ich das ja mal.

Einige Wochen später:

In den beiden ersten Wochen hab ich das nicht geschafft, weil ich Vorräte aufgefüllt habe, von denen ich dann nur das Verbrauchte wieder ergänzen will. Das haut natürlich erst mal rein.

  • In der 3. Woche habe ich dann eingekauft für ca. 52 Euro.
  • In der 4. Woche habe ich nichts gebraucht, hatte genug von allem zuhause.
  • Die 5. Woche ist gerade erst zu Ende gegangen mit 53 Euro.
  • Die 6. Woche hat gerade erst angefangen und der Kaffee ist alle, die Butter auch – 10 Euro, sonst werde ich diese Woche nichts brauchen. Von allem genug da bis Sonntag.

Erkenntnisse:
  • Es macht keinen Sinn, für eine Einzelperson nur den täglichen/wöchentlichen Bedarf einzukaufen. Das würde zwar gehen, aber die kleinen Packungseinheiten sind auch entsprechen teuer und machen den Schnitt dann wieder kaputt.
  • Der Bedarf für 14 Tage kann gut geplant werden, wenn man Obst, Gemüse und Milchprodukte nach Lagerzeiten kauft und entsprechend verbraucht. Einen „Futterplan“ für 14 Tage zu machen, ist sinnvoll und erleichtert den Einkauf.
  • Den Schnitt von 20 Euro habe ich noch nicht erreicht. Bis jetzt liegt der Schnitt bei 26 bis 30 Euro. Das ist aber schon nur noch die Hälfte von dem, was ich bisher ausgegeben habe. Da geht noch mehr. Ich arbeite daran und werde berichten.

Wer das verfolgen möchte kann in der Rechten Spalte bei „Themensuche“ unter dem Begriff „experimente“ die entsprechenden Artikel dazu finden.

Sonntag, 10. Mai 2015

Gegenwart oder Zukunft – wo soll ich leben?

Ein Freund beschrieb dieser Tage die Vorteile der Zukunft und ihren Einfluss auf unsere Gegenwart.

Sie ist so knapp bemessen, dass ich Ideen, Wünsche, Projekte und vieles mehr nicht in der Gegenwart umsetzen kann, ich brauche die Zukunft dazu.

So schreibt er unter anderem. Der gesamte Text ist hier zu finden und hat mich sehr nachdenklich gemacht. Denn ich gebe mir große Mühe, alles was geht in den heutigen Tag zu packen. Derzeit geht nicht viel, weil Knie und Zähne mich stark in Beweglichkeit und Motivation einschränken. Aber ich will trotzdem nicht hier sitzen und überlegen, wie ich die derzeitige Untätigkeit in der Zukunft wieder wett machen will.

Zukunft! Der Begriff verleitet zum Planen. Zukunftspläne sind meines Erachtens aber ein Grund dafür, dass die Gegenwart als kurze Zeit empfunden wird. Sie lassen mich nicht das Hier und Jetzt ausleben und in voller Länge genießen.

Dabei stellt sich schon die Frage: Wo fängt Zukunft an? Streng genommen ist jede Sekunde und jede Stunde die noch vor uns liegen, Zukunft. Zum Glück empfinde ich das nicht so krass. Für mich ist Zukunft frühestens der morgige Tag. Heute ist Gegenwart, Morgen ist Zukunft. Den heutigen Tag kann ich einigermaßen sicher überschauen. OK, ich weiß nicht, ob am Nachmittag die Sonne immer noch scheint, aber ich kann mit einiger Sicherheit davon ausgehen, dass ich auch den Nachmittag gesund überleben werde, wenn das am Vormittag bereits geschafft habe. Aber selbstverständlich ist das nicht. Ich habe kürzlich einen Vormittag gesund überlebt, rutschte aber am Nachmittag auf Matsche aus, verdrehte mir das Knie und nun kann ich mir die Dinge, die ich am Nachmittag und in naher Zukunft noch tun wollte, abschminken. Ich lebe noch, aber ich bin stark eingeschränkt und wenn ich denn Zukunftspläne über den Tag hinaus gemacht hätte, wären sie nun hinfällig. Alle Vorfreude – umsonst. Frust wäre angesagt. Da ich keine großen Pläne hatte, habe ich aber auch keinen Frust und organisiere mir meine kommenden „heutigen Tage“ so, dass sie zu meinem kranken Knie passen und mach das Beste daraus.

Das ist der Grund, warum ich nur ungern über das Heute hinaus plane. Ich habe darum ein gestörtes Verhältnis zu Terminen. Leider geht es nicht ohne Termine, denn die ganze Welt lebt schon heute in der Zukunft. Ich kann nicht heute zum Arzt gehen, wenn mir was weh tut, ich brauche einen Termin. Ich brauche also auch bis zu diesem Arzttermin keine aufregenden oder freudigen Ereignisse zu planen, weil ich weiß, dass sie mit „Knie“ nicht zu bewerkstelligen sind, um bei dem Beispiel zu bleiben.

Als ich noch im Arbeitsleben stand, fand ich es immer sehr frustrierend, dass 3 oder 4 Wochen Urlaub ratzfatz und ohne nennenswerte Erholung vorbei waren. Bis ich mir eines Tages vornahm, keine Pläne für den Urlaub zu machen. Ich wollte mich jeden Morgen fragen: „Was will ich heute tun? Wozu habe ich heute Lust?“ Das Ergebnis war, dass mein 3wöchiger Urlaub gefühlt ca. 6 Wochen gedauert hat. Ich war richtig gut erholt und ich habe zum ersten Mal gespürt, das Leben etwas anderes ist, als Termine zu machen und Pläne zu schmieden. Ich erkannte den Sinn des Begriffes „hier und jetzt“.

Wie passt es aber dann dazu, dass ich gerne rituelle Termine in mein Leben einbaue? Regelmäßige Termine mit Freunden zum Kuchenfassen, Erzählen, Gedankenaustausch? Es gibt „so ne Termine“ und „so ne Termine“. Termine die man mag, die einen aufbauen durch positiven Energieaustausch. Auf die man sich freuen kann, die ein Lichtblick in der Zukunft sind, an denen man sich hochziehen kann, wenn die Realität einen gerade mal runterzieht. Solche Lichtblicke ins Leben einzuplanen ist für mich wichtig.

Inzwischen weiß ich, dass es sehr schwer ist, täglich im „Hier und Jetzt“ zu leben. Das passt nicht zur programmierten Lebensweise der übrigen Bevölkerung. Da ist Hetze und Termindruck angesagt, dem alle entkommen wollen, sich aber immer mehr darin verstricken. Sie erreichen trotz aller Eile nicht wirklich die Ziele, die sie anstreben. Man muss tierisch aufpassen, dass man sich nicht mitreißen lässt. Dass man seinen eigenen Rhythmus lebt. Aber irgendwann erwacht man und denkt: „Verflixt! Du rast wieder durch dein Leben, genau wie der Rest der Welt. Vier Monate sind vergangen aber was hast du damit gemacht? Du bist von einem Termin zum nächsten gerannt. Dabei hast du übersehen, dass Frühling wurde. Du lebst grad nicht dein eigenes Leben, du wirst gelebt oder lässt dich leben.“

Aber was ist nun mit den Projekten, Wünschen, Ideen, die man umsetzen möchte. Die müssen doch geplant werden! Und die müssen in der Zukunft geplant werden! Aber was ist, wenn ich meine Gegenwart damit ausfülle, diese Projekte und Ideen zu planen, mich aber dann das Schicksal aufs Krankenlager schmeißt – von der Möglichkeit jederzeit tot umfallen zu können, wollen wir jetzt mal nicht reden – und alle Planungen storniert werden müssen, ich die schönen Projekte und Ideen fahren lassen muss? Dann verpasse ich doch nicht nur die Zukunft, sondern habe auch die Gegenwart nicht oder falsch gelebt. Sie ist dann verpasst und vorbei!

Soll man nun keine Projekte planen? Keine Ideen und Wünsche haben? Wie geht man damit um, dass die Gefahr besteht, am Ende wieder nur die Taube auf dem Dach zu sehen und den Spatz inder Hand fliegen lassen zu müssen? Treiben uns nicht unsere Wünsche und Ideen an, Projekte zu planen und uns auf die Zukunft zu freuen? Hält uns nicht die Aussicht auf die Zukunft bei Laune und treibt uns jeden Tag wieder neu an? Wieviel Zukunft ist erfoderlich für eine glückliche Gegenwart? Fragen auf die ich selbst keine richtige, brauchbare Antwort weiß.

Ich denke, es kommt wie bei Vergiftungen auf die Menge an. Zuviel Zukunft beraubt uns der kleinen Menge Gegenwart, die wir leben können, die wir sinnvoll ausfüllen können. Zu viel Gegenwart lässt unsere Träume und Wünsche verkümmern.

Mein Zukunftsprojekt ist derzeit das Kuddelbuch. Mein Baby, das seit Jahren in der Schublade schlief und nun zum Leben erweckt wurde. Wenn es ein erfolgreiches Projekt werden soll, muss ich Ideen sammeln, die sich umsetzen lassen. Diese Ideen werden Termine zur Folge haben, die ich planen und wahrnemen muss. Mit Hund aber ohne Auto werde ich wohl mal hier mal dort sein müssen. Wieviel Stress will ich mir und dem Hund damit machen? Wieviel Erfolg wird mir und dem Hund gut tun? Werde ich aufpassen müssen, dass mir nicht am Ende vor lauter Ideen, Terminen und dem dazugehörenden Druck die Liebe zu meinem Baby verloren geht?

Mittwoch, 6. Mai 2015

Der Himmel ist groß

Heute ist wieder so ein Tag, wo man "bis Belgien" gucken kann. OK, vielleicht nicht ganz so weit, aber fast. Der Grund dafür sind aber eher die Hügel himter Köln, die dann die Sicht versperren. Und die Digi macht alles gestochen scharf. Guckt!

Die Birke im Vordergrund steht bei uns auf dem Hof.
Das Kraftwerk ist ca. 30 km weit weg.
Der Windpark erscheint noch weiter weg,
aber das kann man schlecht schätzen.

Ein paar Sekunden später. Das Wetter war schnell unterwegs.

Von links nach rechts: Köln ...

Niederaußem

Leverkusen

Der "Strompark" neben Niederaußem

und die Windkrafträder.

Was das ist wüsste ich gerne. Knappsack?
Die Elster auf dem Baum ist bei uns in der Siedlung!

Bisschen weiter links vom "Henkel".

Blick an der Hauswand entlang nach Norden.
Das guckt so Richtung Burscheid,
Da gabs dann noch ein zweites Wetter.



Dienstag, 5. Mai 2015

2015 ist nicht mein Jahr

Schon in 2014 ging es los, dass BamBam Darmprobleme bekam. Das hat sich bis in den April reingezogen. Jetzt scheint es überstanden zu sein.

Febraur oder März wurde ich dann Opfer der Grippewelle und war mehrere Wochen nicht wirklich zu gebrauchen. Hatte zwar kein Fieber, aber ich war schlapp und lustlos ohne Ende.

Vor Ostern bin ich auf Matsche ausgerutscht und hab mir das Knie verdreht. Das war anfangs gar nicht sooo schlimm, hat sich aber schleichend so weit verschlimmert, dass ich jetzt mindestens 1 Krücke brauche, je nach dem was ich mache nehm ich auch 2. Termin beim Doc frühestens 19.5. Dazu dann immer das Problem: Der Hund muss doch raus. Der muss auch mal länger raus als einmal um den Block. Das macht dann jetzt der Balou mit seinem Frauchen, die nehmen ihn morgens erst mal mit. Gott sei Dank hab ich Freunde!

Damit nicht genug: Vor ca. 14 Tagen begannen die Zahnschmerzen an einem Backenzahn oben rechts. Der Einzige, der da noch steht und Brücken hält. Am 24.4 wurde der Nerv gekillt und es war ruhig. Am 2.5. ging da drinnen die Hölle los. Heute Kontrolle, am Freitag 8.5. muss der Bursche gezogen werden, weil zwischen den Wurzeln keine Knochensubstanz mehr ist. Das geht nicht zu reparieren. Ich hab Angst vorm Zahnziehen und Angst vor dem, was dann an Zahnersatz fällig wird und den damit verbundenen Kosten. Taxi gerufen für den Heimweg, weil der zu lang ist für "Knie" und ein bisschen geheult, bis das Auto kam.

Komm ich heute nach dem Zahnarzt nach Hause und guck in den Briefkasten, hab ich da eine Beleidigung drin "Du Scheiß Deutscher". Hausmeister informiert. Auf seinen Rat hin die Polizei angerufen. Die waren eben da und haben das aufgenommen.  Ob noch andere im Haus so was bekommen hätten. Weiß ich nicht, muss ich noch rumfragen. Ich soll mich sofort melden, wenn noch mal was passiert. Und alle die evtl. auch was haben, sollen sich auch bei der Wache melden.

Wenn das jetzt alles erledigt ist, kommt die Sommerhzitze wieder und lauert mir auf. Und dann ist schon wieder Herbst und ich hab so gut wie nix vom Jahr gehabt.

Die Nerven liegen grad ein bisschen blank und ich muss mal jammern. Es reicht auch zum Jammern. *find*

Sonntag, 3. Mai 2015

20 Jahre oder mehr ...

... lag es in der Schublade und schlummerte: Mein Kuddelbuch! Die Abenteuergeschichte 5 kleiner Bärenfreunde auf der Bäreninsel. Eine richtig lange Geschichte, die ich nun in mehrere Bücher aufteilen muss, weil sie sonst zu dick wird.

Und nun ist der erste Teil "Die Bäreninsel" am 15.4.2015 erschienen.



Zugegeben: Ich bin stolz! *grins* Darum muss ich mal ein bisschen Werbung machen und verweise auf mein Kuddelblog und auf Kuddels Fanpage bei facebook. Ihr findet dort überall Leseproben und den Link zu meiner bevorzugten Buchhandlung, bei der man das Buch bestellen kann. Natürlich ist es überall im Buchhandel zu kaufen, natürlich auch online bei der großen Firma mit dem "A". Aber wer will schon bei denen kaufen, wenn es nette, kleine Buchhandlungen gibt, die auch online versenden. *zwinker*

Ich bin gespannt, was passieren wird, welche Gelegenheiten sich mir bieten werden für Lesungen oder andere Möglichkeiten der Vermarktung.

Im Sommer werde ich das Crowdfunding mit dem 2. Teil starten und hoffe, dass es bis dahin genug "angefixte" Leser gibt, die sich drauf stürzen werden, damit das nächste "Hundert" auch voll wird.