Montag, 15. Dezember 2025

Ich bin mal wieder viel zu empfindlich ...

Bild von Foto-RaBe auf Pixabay

... glaub ich.

Wenn man ein paar Wochen nicht zu Hause ist, bittet man Nachbarin G, sich um die Blumen zu kümmern und die sagt zu. Die Bitte erfolgte einige Wochen vor dem Reisetermin. Eine Woche vorher hat man sie erinnert. Anwort: sie hat das auf dem Schirm. 

Die Zeit vergeht und am Tag vor der Abreise hab ich sie noch einmal gebeten, sich bitte zu melden. Keine Antwort, sie war auch bis spät abends gar nicht zuhause. Am Abreisetag hab ich morgens in aller Eile die Blumenversorgung anders organisiert, mit Nachbarin A. Und dann war ich weg, wusste meine Blumen versorgt.

Und nun!!! wo ich weg bin!!! wird Nachbarin G aktiv. Man hätte das ja alles auch telefonisch machen können. Ja, hätte man, wenn sie sich denn, auf meine Bitte hin, bei mir auch mal telefonisch gemeldet hätte. Nun, in meiner Abwesenheit, organisiert sie mit Nachbarin A alles wieder um, dass sie es selbst machen kann. Ob ich damit einverstanden sei, etc. pp. Und mir schwillt der Kamm.

Es ging zwar immer "nur" um die Blumen. Nichts weltbewegendes, aber die blühen gerade wie doof und diesmal wollte ich, dass sie meine Abwesenheit überleben: 3 Gliederkakteen und 3 Orchideen. Auch die abgeblühten Orchideen treiben neue Blüten. Ich hätte gerne vorher besprochen, welche Behandlung die gewöhnt sind und anscheinend dermaßen lieben, dass sie mir wieder neue Blüten schenken wollten. 

Mein Verhältnis mit Nachbarin G war immer sehr angenehm. Das ging von Klöns mit Likörverkostung bis zu "haste mal ein Ei für mich" und gegenseitge Paketannahme. Diese Nichtbeachtung, die mir da plötzlich entgegengebracht wurde, trotz mehrerer Bitten  - fand ich kränkend. Sie hätten beide - der Mann und sie selbst - gesundheitliche Probleme gehabt. OK, kann man aber doch alles kommunizieren, oder? Ein "du, tut mir leid, ich hab keinen Nerv, kannst du dir das bitte anders organisieren" hätte mir gereicht. Ein einfaches "ich kann nicht, Erklärung kommt später", auch schriftlich, hätte mir auch gereicht. Aber diese totale Ignoranz - damit kann ich nur sehr schlecht umgehen. So macht man das doch nicht miteinander, oder?  Das ist ein subtiles "du bist mir gerade scheißegal". 

Aber als starke Frau - die ja ihre Stärke erworben hat, weil sie im Leben permanent auf den Pott gesetzt wurde - findet man Lösungen, für die man keine Nachbarinnen um Hilfe bitten muss. Es gibt beim verpönten "a" Bewässerungssysteme, mit denen man Topfpflanzen über mehrere Wochen hinweg versorgen kann. Für 15 Euro kann man sich dort allen Stress ersparen. 

Im Sommer bin ich wieder 4 Wochen weg. Da hab ich dann ein Bewässerungssystem und die Nachbarn können mich mal. Einladungen zur Likörverkostung werden jetzt eher nicht mehr ausgesprochen.

 

Sonntag, 14. Dezember 2025

Überforderungen im Alter

Man sagt ja, alt werden sei nix für Feiglinge. Ich bin kein Feigling, aber das Altern nervt tortzdem.

Der Besuch des Weihnachtsmarktes auf Schloß Moyland hat mich heute überfordert. 

Weihnachtsmärkte mit Menschenmengen sind ja eh nicht mein Ding. Der Weihnachtsmarkt war jedoch außergewöhnlich attraktiv. Er kostete auch Eintritt. Die Menschenmengen verliefen sich auf dem großen Gelände um das Schloss herum und wären kaum das Problem gewesen, wenn

- wir den Rundgang nicht falsch herum gemacht hätten. Er war ausgeschildert, aber das Schild haben wir nicht gesehen und sind die Runde falsch gelaufen. Dadurch hatten wir permanent Gegenverkehr, manchmal mit "Menschenmauern" von 4 bis 5 Stück Leute. 

- ich in der Runde nicht ständig hätte gucken müssen, wo Caro und Wilhelm waren. Denn jeder von uns - ich ja auch - blieb ständig an einer anderen Ecke stehen. Für Fotos oder nur zum gucken. Und so kam es tatsächlich, dass ich einmal da stand und nicht mehr wusste, wo die beiden waren. 

- ich in den letzten 2 Jahren mehr fotografiert hätte. Ich stand mit meiner Digi da und wusste nicht mehr, wie ich in der Dunkelheit richtig belichten musste. Dafür hätte ich mehr Zeit gebraucht, aber dann liefen mir die Kumpels weg. 

- ich nicht seit dem Unfall so unsicher auf den Füßen geworden wäre und mit der Angst zu fallen kämpfen müsste. Wenn ich nicht ständig gucken kann, wohin ich die Füße setze, werde ich unsicher beim Gehen. 

So hatte ich also 4 Dinge gleichzeitig unter einen Hut zu bringen: zu viele Menschen, auf die Füße gucken, gleichzeitig auf die Kumpels achten und mit den Digieinstellungen kämpfen. Ich bekam STress und mir wurde schlecht. Die einfachste Lösung lautete: lass die Digi stecken. Darum hab ich aufgehört Fotos zu machen und für den Reiseblog die Fotos bei Caro geklaut. 

Aber der Kopf steckt das nicht als normal weg und rotiert nach der Erkenntnis des Problems. Er kann nur schwer damit umgehen, dass das alles mal einfacher war und jetzt schwieriger wird. Dass die Belastbarkeit wegen solcher simplen Dinge immer weniger wird. Dass man tatsächlich bis zur Übelkeit überlastet ist. 

Scheiße so was!