Freitag, 20. Mai 2016

Äktschn und Abenteuer

Es gibt Leute, die fliegen per Anhalter durch die Galaxis. Das wär nichts für mich! Wegen dem Handtuch. Handtücher sollen für mich gefälligst am Zielort vorhanden sein.

Es gab auch mal jemand, der trampte mit einem Kühlschrank durch Irland. Das war witzig. Aber machen wollte ich das alleine auch nicht.

Ich wollte diese Woche nur mit dem Tiefkühlschrank aus dem Keller in die Wohnung. Ins Schlafzimmer. (Schlafen tu ich ja da schon lange nicht mehr drin, weil das so klein ist, dass da Erstickungsgefahr und Klaustrophobie droht.) Das war ziemlich viel Arbeit und gefährlich wars auch noch.



Gestern (Donnerstag) hab ich schon im Schlafzimmer und im Keller Regale abgebaut. Im Keller mussten die weg, um den TK-Schrank aus der Ecke rauszukriegen, wo er raus sollte. Im Schlafzimmer mussten die weg, um die Ecke freizukriegen, in die er reinsollte. Der Inhalt der leergeräumten Regale verstopfte dann unten den restlichen Kellerraum und oben das Wohnzimmer. Gestern hab ich auch den Inhalt des TK-Schranks in eine Kühltasche und einen Kühlschrank für Notfälle gepackt. Den Kühlschrank kann man so hoch drehen, dass er zum TK-Schrank wird. Fast!

Heute morgen dann wieder runter und eine Stunde gefummelt. Der Stecker vom TK-Schrank hatte sich dermaßen hinterm Kühlschrank verheddert, dass ich den auch ein bisschen rumschieben musste. Samt Inhalt jetzt und alles was drauf stand musste dazu auch noch runter. Der Schweiß rann von der Stirne heiß. Aber der TK-Schrank war gegen 11 Uhr frei beweglich.

Die Sackkarre wollte erst um 13 Uhr kommen. Hab ich also die Pause genutzt, Energie zu tanken. In Form von Kalorien und einem Hundespaziergang für unser beider Seelen.

Die Sackkarre war pünktlich. Der Umzug war kein Problem. Es passte alles.

Die Sackkarre und ich standen danach gemeinsam vorm Aufzug und erzählten vom Steckenbleiben in Aufzügen. Zweimal in den zahllosen Jahren, die ich hier wohne, wär das passiert. Der Aufzug kommt, wir steigen im 3. Stock ein, drücken den Keller, auf der 2. Etage stoppt der Aufzug. Tür bleibt zu. "Jetzt haben wir es herbeigeredet", meinte die Sackkarre. Da! Tür geht auf, Tür geht zu, Aufzug fährt in den Keller. Schwein gehabt.  Auf dem Weg zurück vom Keller in den 3. Stock war ich alleine drin, da passiert das Gleiche wieder. Das wars für mich. Geh ich nicht mehr rein, bis ein Monteur da war!

Kein Problem, wir haben ja auch ein Treppenhaus. Und dann bin ich bestimmt 10 mal die Treppen rauf und runter, immer mit Zeugs in der Hand. Regalleitern 30 tief mussten nach oben, Regalböden mussten nach oben. Gerümpel aus dem Keller musste in die Mülltonne, draußen im Erdgeschoss. Regale (Ikea/Ivar) alleine zusammenbauen mit Stützkreuzen, damit sie nicht umkippen, Schrauben eindrehen ohne Akkuschrauber. Nein heute ist mir kein Regalboden von oben auf den Kopf gefallen, aber runtergefallen ist er schon.

In der Zwischenzeit rödelte im Schlafzimmer der TK-Schrank, damit er wieder auf seine Lieblingstemperatur von -20° C kommt. Plötzlich verstummt das Teil. Lämpchen glühen, aber er brummt nicht mehr. "Verf=S$%)§ Sch***e! Jetzt ist er kaputt! Oh mein Gott, das ganze Zeugs unten im Kühlschrank und in der Kühltasche - so schnell kann ich das gar nicht essen, dass es nicht schlecht wird!" Hirn an Bauch: "Bleib mal ganz cool! Fahr mal Adrenalin runter! Wart erst mal ab! Vielleicht geschieht ein Wunder und gleich geht er wieder!" Hab ich also einfach mit allem weitergemacht, als wenn nix wär. Keller gefegt, weiter entrümpelt, noch bisschen Treppen laufen. Dann sagt das Hirn: "Komm, versuch noch mal. Schalt ihn wieder ein!" Und da ist das Wunder: Das Ding summt wieder, kühlt wieder! War ihm wohl nur ein bisschen zu warm geworden. Welche Erleichterung. Ich hätte das fast 30jährige Ding umarmen können.

Inzwischen ist das Schlafzimmer wieder eingeräumt. Alles ist wieder untergekommen in den veränderten Regalen. Der Keller ist sauber, alles steht ordentlich und greifbar drin. Aber es ist nur noch die Hälfte von dem was vorher drin rumstand. Sieht auch schon schön aus, muss noch ein bisschen anders eingeräumt werden. Hat aber Zeit.

Fazit: Ich bin stark! Auch mit 67 könnte ich glaub ich immer noch ein Auto anheben, wenn mein Leben davon abhängen tät. Die ganze Treppenlauferei ging nach dem Verlust von 16 Kilo Körperfett ohne Luftnot und Schnaufen! Ich krieg immer noch das meiste alleine geregelt. Bis auf die Sackkarre.

Vorher-Bilder gibts nicht, die hab ich versaut.  Aber Nachher-Bilder gibts.

Da soll er rein,
 an die Wand rechts sollen noch Regale.

Da isser drin. Passt alles.

Der Staubsauger auf seinem neuen Platz unter dem Regalboden

Da liegt auch nix mehr, was nicht hingehört.
Ich bin stolz auf mich. Aber es reicht auch. Ich glaub, morgen kann ich mich nicht mehr bewegen. *kicher*




1 Kommentar:

Manulan 5 hat gesagt…

Ich traue es mich kaum zu sagen: Heute wird bei uns eine Klimaanlage ins Schlafzimmer eingebaut. Gegen meinen Willen aber
alle übrigen Hausbewohner und meine Frau haben energisch darauf bestanden. Muß ich mich halt fügen.

Du kannst auch stolz auf dich sein. Leben mit Hund hält fit.