Donnerstag, 30. Dezember 2021

Schon wieder ein Gedankenschmetterling

 

Foto: pixabay

Ich musste wieder an den armen, weinenden Einzelhandel denken, der ja unter den Lockdowns so bemittleidenswert leidet und sich von den Maßnahmenverordnern vorschreiben lassen muss, wann er für welche Menschengruppe geöffnet haben darf und unter welchen Voraussetzungen. 

Das Weihnachtsgeschäft ist ja auch in diesem Jahr wieder ziemlich in die Hose gegangen. Nachdem 2020 den Mittelstand schon fast ruiniert hat, brachte 2021 auch keine Erholung. Aber was Vater Staat uns allen vorschreibt, auch dem Einzelhandel, basiert ja wirklich nur auf Fürsorge und Angst um die Gesundheit der Händler. Nicht auszudenken, wenn ein ungeimpfter oder ungetesteter Mensch ohne farbliches Bändchen - bei uns in der Stadt darf man die tragen - in den Laden spaziert und dort seine ganze Virenlast ablädt bevor er wieder geht und am Ende den Laden genesener verlässt, als er ihn betreten hat.

Nun ist es aber ja doch so, dass Einzelhändler von ihren Umsätzen auch Umsatzsteuern bezahlen. Viel Umsatz = viel Umsatzsteuer und umgekehrt. Und das hört ja bei der Umsatzsteuer nicht auf. Gewinne, die aus diesen Umsätzen resultieren müssen ja auch versteuert werden. Hohe Gewinne = hohe Steuerzahlungen. Der fürsogliche Vater Staat verzichtet also schon seit fast 2 Jahren auf Umsatz- und andere Steuern  zugunsten der Gesundheit und Sicherheit seiner Bürger und des Mittelstandes. 

Was man aber ja im Leben auch irgendwann begreift ist, dass die Fürsorge dieses Vaters beim Geld in der Regel aufhört. Je niedriger die Steuerpflicht eines Menschleins oder eines Händlerchens ist, um so penetranter wird sie eingefordert. Und wehe man kommt in Verzug. Andererseits: je weniger Steuern ein Menschlein oder ein Mittelständlerchen zu zahlen verpflichtet ist, um so weniger ist es wert. 

(Ich versuche hier eine kleine Differenzierung anzubringen, denn man weiß ja, dass nur bei kleinen Steuerzahlerchen darauf geachtet wird, dass sie ihren steuerlichen Verpflichtungen nachkommen. Es gibt Einkommensbereiche die so hoch sind, dass man auf die Berechnung und Belastung der Steuer verzichtet, weil sie nicht mehr beziffert werden können. Diese mein ich natürlich nicht.)

  • Wenn nun der fürsorgliche Vater Maßnahmen ergreift, bei denen die Steuern des  Mittelstandes wegfallen - wie wichtig ist ihm dann dieser Mittelstand noch? 
  • Müsste diesen Händlern nicht langsam mal klar werden, dass das fürsorgliche Väterchen sie ohne Bedauern vor die Hunde gehen lässt? 
  • Müssten sie nicht endlich begreifen, dass niemand sie braucht, wenn sie wegen Pleite plötzlich weg sind? 
  • Dass kleine Steuerzahler und Mittelstand dem fürsorglichen Vater Staat völlig am Arsch vorbei gehen?
  • Liegt nicht der Gedanke nahe, man könne vielleicht sogar mit Absicht an ihrem Verschwinden arbeiten? 
  • Müssten sie nicht protestierend auf die Palme gehen und Kokosnüsse auf Regierungspaläste werfen? 

Warum tun sie das nicht? Der Spuk dauert doch endlos an und wird sie ruinieren. Warum rotten sie sich nicht zusammen und machen dem Spuk ein Ende indem sie ihre Läden für jeden öffnen, wie früher? Tun sie aber nicht. Ist das Dummheit? Oder Kadavergehorsam? Oder Angst, man könnte ihnen den Laden früher schließen, als sie von alleine pleite gehen?

Wenn sie das schaffen würden, würde ich sofort wieder im örtlichen Handel einkaufen. Aber sie sollen mich nicht bitten zurückzukommen, wenn sie mir nur aus Gehorsam gegenüber diesem scheinheiligen, geldgierigen Vater Staat das Betreten ihrer Läden wieder erlauben wollen. So kriegen sie mich nicht zurück.