Dienstag, 16. Januar 2024

Odins Rabe Munin

 

Das ist mein neuer Wanderbegleiter. Obwohl - neu ist der eigentlich nicht. Der wohnt schon etliche Jahre bei mir. Er war auch schon mal mit. Gleich bei der ersten Wanderung ist er gestürzt und hat sich die Schnabelspitze abgebrochen. Danach stand er sehr lange Zeit zuhause rum, weil er nicht in Micas Mini-Mobil passte. Und wir waren ja meistens mit Mica unterwegs.

Heute war er mit auf eine Schnee-Wanderung. Ich musste die Entscheidung treffen, was größer ist. Die Angst zu fallen oder die Lust auf Schnee. Die Lust auf Schnee siegte zwar, aber die Angst zu fallen war deshalb nicht weg. Und dann sah ich Munin in der Ecke stehen und sagte ihm: "Du gehst zukünftig mit. Auch wenn kein Schnee ist. Du kannst mir auf jeden Fall auch beim Kraxeln helfen." Und so musste Munin mit in den Bus nach Altehufe und auf dem Batziwalk zurück zur Odenthaler Straße laufen. Oder hocken. Auf dem Stab.

 

Ich hab den Stab damals im Internet gesehen und fand ihn total schön. Der ist 180 cm lang. Die Griffhöhe hab ich mit Paracord umwickelt, das ist griffiger als das blanke Holz. Nun muss ich allerdings lernen, den langen Stab mit der linken Hand zu führen, denn mit der Rechten geht es nicht. 

Wenn ich ihn nicht zur Absicherung brauche, kann ich unterwegs auch Physio-Übungen damit machen. Vor dem Bauch oder hinter dem Rücken mit beiden Händen fassen und ihn nach oben und wieder nach unten führen. Oder vor dem Bauch nach vorne vom Körper weg. Sehr entspannend ist, ihn hinter dem Hals auf die Schultern zu legen, mit beiden Händen fassen und die Arme dann einfach so angewinkelt baumeln lassen. Das richtet den Rücken auf.

So waren Munin und ich also heute im Schnee unterwegs und ich muss sagen, er hat mir ein Gefühl der Sicherheit vermittelt.  Erst als die Sonne verschwand, wurden auch die nassen, blanken Straßenstreifen wieder glatt und ich hab immer geguckt wo knuspriger Schnee ist, auf dem ich sicher gehen konnte. 

Jedenfalls bin ich mit Munin heil wieder zuhause angekommen.