Montag, 10. November 2014

Gedanken nach dem Hundespaziergang heute morgen

Es gibt Männer, die ihre eigenen Kinder missbrauchen.
Ich habe noch nicht erlebt, dass ein Spaziergänger draußen in freier Wildbahn auf einen Mann mit einem Kind zugeht und ihn beschimpft, dass seine Spezies solche Schandtaten verübt.

Es gibt Radfahrer, die sich benehmen als wäre jeder Weg der Welt ihr privates Eigentum.
Ich hab noch nie erlebt, dass ein Spaziergänger zu einem Radfahrer, der sich normal mit seinem Rad bewegt hingeht, und ihm vorwirft, dass seine radelnden Mitbürger überall die Sau raus lassen.

Es gibt Reiter, die sich nicht an Reitwege halten und quer über Wiesen, Felder und Waldwege galoppieren. Aber ich hab noch nie erlebt, dass ein Spaziergänger, einen Reiter mit Pferd zur Schnecke macht, einfach nur, weil dieser Reiter mit Pferd gerade auf seinem Reitweg entlang trabt.

Es gibt Walker die in Guppen, wie eine Mauer auf einen zustochern, dass man als normaler Wanderer in den Graben flüchen muss.
Aber ich habe trotzdem noch nie erlebt, dass ein Spaziergänger eine Gruppe Walker anmacht, die sich normal auf einem Wanderweg fortbewegen.

Es gibt auch Jogger, die schon von weitem fordern, dass man gefälligst aus dem Weg gehen soll.
Aber ich habe noch nie erlebt, dass ein netter, unauffälliger Jogger von einem Spaziergänger angemacht wird, weil er sich zufällig mit dem Spaziergänger auf dem gleichen Weg befindet.
 
Aber als Hundehalter, mit dem bravsten Hund der Welt, als Hundehalter, der sich alle erdenkliche Mühe gibt, niemanden zu belästigen. Als Hundehalter ist man jedem Spaziergänger ausgeliefert, der gerade schlechte Laune hat. Man muss sich rechtfertigen dafür, dass andere Menschen die Kacke ihrer Hunde überall liegen lassen. Man wird von allen anderen "Freizeitgenießern" angemacht, weil man gerade auf dem Weg steht und Platz in Anspruch nimmt, statt sich samt Hund in Luft aufzulösen. Heute mussten wir uns sogar einen Wutausbruch anhören, weil in der Nacht in einem ganz anderen Stadtteil "kleine Hunde ein Reh getötet haben, auf unserer Terrasse vor dem Wohnzimmerfenster". Wir waren zu drei Menschen, 4 kleine Havaneser und ein graues BamBam. Alle Hunde befanden sich zu unseren Füßen, die Havis ohne Leine, das Bambam mit der Schleppe, wie immer. Wir hatten nur das Pech, dass wir 4 kleine Hunde dabei hatten. Als wir hinterfragten, was wir denn mit diesem Vorfall zu tun hätten, warum wir uns diese Vorwürfe anhören müssten, kamen die bescheuertsten Argumente der Welt. U.a.: Wir könnten doch diesen anderen Hundehaltern mal den Marsch blasen. Entschuldigung!? Waren wir vor Ort? Haben wir das gesehen? Kennen wir Hunde oder Halter? Und dann stelle sich raus, die "kleinen Hunde" die das Reh gerissten haben, waren ein Dackel und ein Schäferhund. Ah jaaa!

Es gelang uns Hundemenschen tatsächlich, dieses wutschnaubende Frauenzimmer so weit runterzufahren, dass sie sich entschuldigt hat. Aber ich hab ihr klipp und klar gesagt, dass ich keinen Bock habe, mich für die Sünden anderer Leute bestrafen zu lassen. Auch nicht als Hundehalter. Warum sie denn nicht die Halter fertig machen würde, denen die Hunde in der Nacht gehört hätten? Jaaaa, die seien ja nicht da gewesen. Also war es unser Fehler heute morgen, dass wir da waren?

Manchmal reißt mir bei so was der Geduldsfaden und ich könnte den Leuten an die Gurgel gehen.

3 Kommentare:

Monika + Bente hat gesagt…

... puh, was für ein Glück, dass wir nicht dabei waren, denn wir entschuldigen uns auch nicht so gerne dafür, dass wir leben und an die Leute die rücksichtslos und gemein leben, an die traut sich so eine Person die du trafst meist nicht so gerne ...
Liebe Grüße - Monika

Manulan 5 hat gesagt…

Furchtbar solche Menschen.

Unknown hat gesagt…

Ich war dabei - mit 3 Havis - furchtbare Frau... Bin bald geplatzt, vor Wut!