Dienstag, 24. Mai 2016

Beinahe!

Ich war heute kurz davor, wieder in einen Verein einzutreten. Dabei hatte ich mir mal vorgenommen, das niemals wieder zu tun. BamBam hat mich gerettet. Er hat gleich gesagt: "Lass es sein, die wollen uns nicht haben!" Womit er eigentlich nur eine dominante Hündin meinte. Aber es stellte sich heraus, dass die meisten Menschen uns wohl auch nicht wollten. Angefressene Gesichter, und ein Vorsitzender ... aber was den betrifft hatte ich mir beim ersten Besuch dort schon gesagt: "Den musst du ausblenden!" Aber der Reihe nach:

Im Verein geht es um Fotografie. Man trifft sich alle 14 Tage in einer Kneipe in der Nachbarschaft. Man unternimmt Fotoausflüge, macht Wettbewerbe an denen man sich beteiligen kann, aber nicht muss und man zeigt den anderen seine Fotos. Klar, dass sie dann je nach Qualität besprochen, beratschlagt, gelobt oder zerrissen werden. Es sind ca. 20 Leute und bisher hab ich 4 oder 5 Frauen gezählt. Drei davon sind Hundefrauen, man kennt sich mehr oder weniger gut. Die andern kenne ich alle nicht. Aber die Frauen sind nett und ich hatte mir vorgenommen, allein wegen der Frauen wieder hinzugehen.

Das Problem: Eine Hündin, die sich draußen mit BamBam total gut verträgt, hat ein Problem damit, dass ihre Ressource "Vereinslokal" von BamBam betreten wird. Beim letzten Mal und auch heute machte sie einen tierischen Terz. BamBam sagte gar nichts, ich spürte nur über die Leine, dass er leise grummelnd meinte: "Die wollen uns hier nicht, lass uns wieder gehen". Der Lärm dauerte aber keine 5 Minuten, dann war es gut und sie lag ruhig auf ihrem Platz. Heute auch, leider fiel heute auch ein Stuhl dabei um. Als wir Hundeleute das geregelt hatten, überlegten wir, wie wir das zukünftig vermeiden können, als dazwischen dann Stimmen laut wurden, man wolle das nicht. Jedes Mal der Lärm, das geht nicht. Fanden wir beiden Frauen ja auch, darum überlegten wir ja schon, wie wir das ändern wollten. Aber ich hab zumindest vier heftig angefressene Gesichter gesehen.

Die Frau von der Hündin versuchte, die Wogen zu glätten, mit mäßigem Erfolg. Der Vorsitzende mischte sich ein und ich sah mich gezwungen zu sagen: "Also wir sind ein Paket, ich komm entweder mit Hund oder gar nicht." Da legte der Herr Vorsitzende los: "Also ich versteh dat Problem nicht. Kammer den Hunt nich im Auto lassen? Wenn isch nom Arzt jonn ... bla, bla, bla und bla."

Wenn ich nom Arzt jonn ist das was anderes, da bleibt das BamBam zuhause. Äwwer wenn ich Hobby und Freizeit han will, sind wir das erwähnte Paket. Auf den Stuss hatte ich keine Lust an einem Abend der eigentlich Hobby und Freizeitgestaltung sein oder werden sollte. Bin ich aufgestanden, hab meinen Hund ermuntert, auch aufzustehen und hab gesagt: "Den Mist brauchen wir nicht. Komm Schatz, wir gehen!"

Das wars also dann schon! Beim zweiten Besuch des Vereins und mit den Hobbyfotografen. Mein wirklich ehrlich gemeinter Dank, ohne alle Ironie und allen Zynismus, geht an die Hündin, weil sie uns zeigte, wes Geistes Kind man dort ist, und wie niedrig die Toleranzschwelle ist. Braves Mädchen! Wir sehen uns sicher mal wieder im Wald. Ich werde mich freuen, denn das Frauchen ist eine Nette.

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