Freitag, 7. April 2017

OP-Report

4.4.17 - 9 Uhr Aufnahme, Station 3a, nüchtern.
ca. 10 Uhr Kontrastmittel trinken fürs CT, immer noch nüchtern.
ca. 11 Uhr CT, und wieder zurück nach 3a, da hatte ich Glück, war rechtzeitig zum Mittagessen und hab auch was bekommen.

Nachmittags kommt Dr. Brütting: Ich soll mal schnell hoch auf die 4. Dort gäbs ein Zeitfenster und jemand könnte eine gyn. Untersuchung machen. Da wär was "verkalktes" an der Gebärmutter zu sehen gewesen. Innerer Zusammenbruch - ich geh tausend Mal lieber zum Zahnarzt als zum Gynäkologen. Aber muss wohl, also rauf auf die 4.

Niemand wusste was von einem Zeitfenster. Wer soll das denn gesagt haben und wer soll das denn machen? Keine Ahnung? Dann warten Sie mal, dann müssen wir erst mal telefonieren. Aber es erbarmte sich jemand, diese alten, primären Geschlechtsorgane anzuschauen. Befund: 2 kleine Myome. Können drin bleiben, ungefährlich. Muss man nichts machen. Aber: "Sie MÜSSEN zur Krebsvorsorge gehen. Das ist WICHTIG!" (Ja, ja, ist ja schon gut, alles klar, schaun wir mal. Zehn Jahre ohne das und auch ohne Krebs!)

Restlichen Tag verlümmelt und verschlafen. Abendessen durfte ich noch haben, danach nur noch trinken.

5.4.17 - "Sie kommen als erster dran."
Schickes Hemd angezogen. Schicke Gummistrümpfe angezogen. Schicke Haube unters Kopfkissen gelegt. Beruhigungstabletten geschluckt.  "Danach nicht mehr aufstehen!"

Um 8 Uhr in den OP geschoben, um 10 Uhr zurück aufs Zimmer geschoben. Dazwischen Blackout. Etwas tat weh am Bauch: Drainageschlauch drin. Sonst alles paletti.

Geschlafen. Immer wieder geschlafen. Irgendwann geschellt weil ich musste. Ich durfte auf der Bettpfanne. Ich liebe das, wenn mir 36° warmes Wasser die Arschbacken runterläuft und den Eindruck vermittelt, man nähme ein Urinbad.

15 Uhr - geschellt: Ich glaub ich muss schon wieder. Kann ich bitte versuchen aufzustehen? Ja, versuchen konnte ich. Aufstehen konnte ich nicht. Bin fast aus den Latschen gekippt und hätte fast aufs Bett gekotzt - konnte gerade so vermieden werden durch konzentrierte Atmung und unverzügliche Flachlagerung. Tropf! 500 ml NACL. Danach neuer Versuch: Frau steht stabil und konnte aufs WC.

Von da an gings los: Muskelkater in der Halsmuskulatur. Paar Stunden später Muskelkater rechtsseitig im Rücken. Wanderte bis zur Hüfte runter. Muskelkater in der Bauchmuskulatur. OK, das war durch die OP zu erklären, die haben da schließlich minimalinvasiv drin herumgefummelt und Netze durch das ganze Gewebe bis in beide Leistem geschoben und dort über die Brüche gelegt. Das ja normal, oder? Aber im Rücken und am Hals? "Das kommt vom Narkosegas." Aaah ja, nun denn. Schmerzmittel nützt da nix.

6.4.17 vormittags Chefarztvisite - "Nein, wir behalten sie noch was hier, da muss noch mehr Drainageflüssigkeit raus. Morgen!" Tag verlümmelt mit Schlafen, Rätsel raten, lesen, Mandalas ausmalen, essen, Abführmittel nehmen und Folgen daraus genießen.

Abends konnte ich mich vor Muskelkaterschmerz kaum noch bewegen. Zum Glück war ein Galgen über dem Bett mit Griff. Ohne den wär ich nicht mehr von der Matratze hoch gekommen oder wieder zurück aufs Bett. Bretthart die ganze rechte Seite. Hab ich angefangen rumzulaufen. Die Nachtschwester wollte wissen, warum ich nicht schlafen könne und hat mich dann mit Voltaren eingeschmiert. Danach gings besser. Alle ca. 30/45 Minuten musste ich Wasser pinkeln. Also ständig raus aus dem Bett und wieder hinlegen und das mit diesem Muskelkaterschmerz. Nie wieder wollte ich diese Narkose haben.

7.4.17 - gegen 5 Uhr kam die Schwester gucken, ob es mir besser ging und hat noch einmal Voltaren geschmiert. Das hats dann gebracht. Bis zum Aufstehen, war alles zwar nicht weg aber wieder zum Aushalten.

9 Uhr Visite, Drainage ziehen und nach dem Narkosegas fragen, damit ich das nie wieder bekommen würde, wenn noch mal was ansteht. Meinte der Arzt, das könne unmöglich von der Narkose sein. Viel eher hätte man mich bei der OP entsprechend unangenehm lagern müssen um arbeiten zu können. Jedenfalls sei alles in Ordnung. Wenn außer dem Muskelkater keine Beschwerden wären, dürte ich nach Hause gehen.

10 Uhr - mit Taxi zuhause angekommen.

Es ist sooo schön zuhause! Alles wieder in Besitz genommen. Alles Gepäck verstaut. SMS geschickt, der Grauling darf nach Hause kommen, wann er will. Er war noch im Wald, das Baloufrauchen will ihn lieber am Nachmittag bringen.

Jetzt ist 14 Uhr, ich hab etwas geschlafen, etwas gegessen und warte auf den Grauschatz.








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