Dienstag, 9. Juni 2020

Meine Sommerdepression ist eigentlich eine Winterdepression

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Bild von Linus Schütz auf Pixabay

Es gibt sie tatsächlich, die Sommerdepression. Hab ich gerade gegoogelt. Fällt unter "Saisonal Abhängige Depression". Hat sogar eine eigene Abkürzung: SAD.



Wieso google ich das? Weil das Aufstehenmüssen im Moment schlimmer ist als in allen anderen Jahreszeiten. Ich mag keinen Sommer! Alles über 20° ist mir zu warm und ich schwitz mich nass. Und wenn die Temperaturen drunter sind und die Sonne über einem bedeckten Himmel scheint und Wärme da durchdrückt, ist es schwül und ich schwitz mich auch nass.

Aufstehenmüssen ist jeden verdammten Morgen das schwerste am Tag. Aber im Sommer steh ich wirklich nur auf, weil der Hund pinkeln muss. Nur im Sommer kommt mir morgens der Gedanke, dass es besser wäre, ich hätte keinen Hund, weil ich dann liegen bleiben könnte. Wenn ich also den Hund nicht hätte ... Ich weiß nicht, wie meine Sommertage dann ablaufen würden.

Aber meine Symptome sind falsch. Angeblich macht eine Sommerdepression Unruhe, Schlafstörungen und Appetitlosigkeit. Ich werde allerdings im Sommer zur Schlaftablette und kann kaum aufhören zu essen. Das sind typische Zeichen für die Winterdepression. Allerdings gehören auch diese Symptome zur Sommerdepression:
  • Gedrückte Stimmung
  • Interesse- und Freudlosigkeit
  • Verminderung des Antriebs, erhöhte Ermüdbarkeit
  • Vermindertes Selbstwertgefühl
  • Schuldgefühle
  • Pessimismus
  • Suizidgedanken
  • Kognitive Störungen
Passt irgenwie alles. Das eine mehr, das andere weniger aber alles läuft ab.

Behandeln kann man so was mit Antidepressiva, zur Erhöhung des Serotoninspiegels. Aber das lassen wir mal lieber sein. Ich hab ja ein Antidepressivum: den Hund. Und der Sommer geht vorbei. Die Depression auch, sobald es wieder kühler wird. Ich warte auf den September. Der hat auch noch zu warme Tage, bedeutet aber für meine Psyche das Ende des Sommers! Und das alleine wird dann schon die Stimmung wieder heben. Also: auf jeden Fall dauert es noch 8 bis 10 Wochen.

Interessant: habe gerade bei Pixabay ein Foto zum Thema gesucht mit dem Begriff "Depression". Die meisten Fotos zeigen alte, faltige, traurige Gesichter, oder Regen-, Herbst-, Wintermotive und dunkler Stimmung.  Bilder mit Pillen und Krankheit jetzt mal hinten an gestellt. Mit "Sommer" und "Helligkeit" wird der Begriff "Depression" fotografisch gar nicht verbunden.