Montag, 17. August 2015

Kniefrust und Verwirrung ohne Ende

Am Donnerstag war Kontrolle in der Klinik. Dabei wurde "mal eben" klargestellt, dass man - entgegen aller Andeutungen vor der OP - das Knochenmarksödem nicht wegmachen könnte. Das ist immer noch da. Das war aber die eigentliche Ursache für die Druckschmerzen, wenn ich ohne Krücken gehe. Das geht nur weg, wenn ich weiterhin das Knie entlaste, indem ich an Krücken laufe. (Im Internet gelesen: Man kann das punktieren, sollte man aber besser lassen, weil man dann im Knochengewebe Hohlraum hat und die Gefahr von Brüchen entsteht. Besser spornt man den Knochen an, fehlende Knochenmasse neu zu bilden.)

Ich hab eine Orthese verschrieben bekommen, und zwar diese.
Zusätzlich empfiehlt die Klinik Injektionen mit Hyaloron und Physiotherapie.

Außerdem - ich hatte ja eine Verodnung für Taxifahrten nach Köln und zurück - musste ich diese Fahrt selbst bezahlen und zusehen, ob die Krankenkasse diese Verordnung genehmigt und mir das Geld erstattet. Wenn nicht: Tschö Kohle!

Wieder zuhause hab ich erst mal geheult, bin ins Bett gegangen, hab mir die Decke über die Ohren gezogen und geschlafen. Wer schläft, verzweifelt nicht.

Das war der Donnerstag.

----

Heute war Kontrolle beim hiesigen Orthopäden. Zur OP selbst gibt es nix zu meckern. Da ist nix mehr dick, es sieht alles gut aus. Aber nun hatte ich natürlich Fragen.

Nimmt mir die Orthese die Druckbelastung aus dem Knie?
Nein, das tut sie nicht, sie stabilisiert das Knie nur seitlich und nach hinten. Entlasten muss ich also tatsächlich immer noch nur über Krücken.

Hyaloron ist überhaupt kein Thema, das zahlt die Kasse nicht und ich hab dafür kein Geld. (Ganz abgesehen davon, ob ich es überhaupt wollte, denn die Wirkung ist ja umstritten. Versuch ich lieber MSM und Glucosamin.)

Allerdings hab ich neue Krücken verordnet bekommen, die ergonomische Handgriffe haben, denn meine Hände kann ich bald schon wegschmeißen. Schließlich lauf ich seit Ostern an den Dingern. Links entsteht ein Karpaltunnelsyndrom, rechts krieg ich Knackfinger. In ein paar Wochen/Monaten hab ich dann vielleicht ein intaktes Knie und dafür kaputte Hände. Tausche ich also Teufel gegen Beelzebub.

Muss ich den Strumpf noch anziehen?
Muss ich weiter Thrombosespritzen nehmen?
Fischige Antwort auf beides: Seine Richtilinien sagen, dass man beides braucht, so lange man an Krücken geht und sich nicht ausreichend bewegt. Trotz meinem Hinweis, dass ich alleine lebe und einen Hund habe und daher ständig und immer auf den Beinen bin und mich bewege um mich selbst und den Hund zu versorgen: Keine eindeutige Aussage zu Strumpf und Spritzen, denn wie definiert man "ausreichend"? Alle seine Antworten dienten ganz offenbar alleine dem Zweck, zu vermeiden, dass ich irgendwann mal sagen könnte: "Aber der Herr Doktor hat gesagt, ich darf das weglassen!" Er hat sich gewunden wie ein Wurm.

(Ich laufe übrigens seit Ostern an Krücken. Aber Strumpf und Spritzen hab ich erst seit der OP vorige Woche. Logisch ist das jetzt nicht, oder?) Habe für mich jetzt entschieden, dass ich die 4 restlichen Spritzen diese Woche noch reinjage und dann damit aufhöre. Dass ich den Strumpf noch ne Weile nachts tragen werde, denn da tut er mir spürbar gut, was ich tagsüber nicht behaupten kann.

Brauch ich Physio?
Krieg ich Physio?
Was macht überhaupt Physio am Problem?
Antwort: Direkt am Problem macht Physio nix. Ich krieg nur gezeigt, wie ich die Muskulatur stärken kann. Danke, den Terminstress muss ich mir dann nicht antun. Wie ich Muskulatur stärken kann, weiß ich, bin ich schon dran, seit ich nach der OP wieder zuhause bin. 

Anschließend im Orthopädiegeschäft: Krücken und Orthese müssen von der Kasse genehmigt werden. Kostenfaktor: 1000€ für die Orthese, 70€ für die Krücken. Zurückgeben kann man das alles nicht, im Falle das es nicht genehmigt wird. Also neue Krücken mitgenommen, wenn die nicht genehmigt werden, bezahl ich die, denn ich liebe meine Hände. Orthese da gelassen, wenn die nicht genehmigt wird, muss es ohne gehen.

Fazit aus all dem:
Ich muss selbst wissen, was gut für mich ist und wieviel Entlastung ich meinem Knie gönnen will, wann ich mit einer, mit beiden oder ohne Krücken gehen will. Einen Rat oder eine klare Aussage seitens der Ärzte werde ich da nicht bekommen.

Freitag ist noch mal Kontrolle. Da muss ich fragen, wie man kontrollieren kann, ob das Ödem wieder weg ist. Lt. Info im Internet geht das mittels MRT. Werde ich in einem halben Jahr wieder ein MRT bekommen können, um das zu prüfen? Wenn ja, mach ich wohl besser mal sofort einen Termin dafür.

Nächste Woche Mittwoch werden die Fäden gezogen. Im Moment tendiere ich dahin, das selbst zu machen.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Das ist ja grausam du arme :(

Bei meiner schwester lief es aehnlich, sie hatte aber noch eine trombose im KH bekommen.

Ich habe auch Kniebeschwerden, aber ich werde den teufel tun mich operieren zu lassen, man hoert gerade bei Knie OP's immer die reinsten horrorstories :(

Ich hoffe das es die doch bald wieder besser geht. seufz