Mittwoch, 12. August 2015

Kniereparatur

Heute war es endlich so weit, und es wurde allerhöchste Zeit. In den letzten Wochen konnte ich ja fast ohne Krücken laufen. Aber in den letzten paar Tagen war es damit dann auch wieder vorbei. Von alleine tat sich da nichts mehr Richtung Besserung, die Schmerzen wurden wieder mehr, ohne OP wär das nix mehr geworden. Und diese OP war heute.


Gestern ab 22 Uhr durfte ich nichts mehr essen. Und weil ich ja nicht immer gehorsam bin hab ich um Mitternacht dann doch noch ein paar Nektarinen gegessen.

Heute musste ich um 10:45 h in Köln aufschlagen. Zwei Stunde vor OP, die für 12:45 h angesetzt war. Und diese 2 Stunden Wartezeit, in denen nichts passierte und ich einfach nur im Wartezimmer sitzen musste, waren die längsten meines Lebens. Es ging pünktlich los. Es war ja eine ambulante Sache. Also wurde ich zu einer Umkleidekabine gebracht, in der es Toilette und abschließbare Schränke gab. Hier durfte ich das OP-Hemd anziehen. Die Schwester hat den Schrank abgeschlossen, die Schlüssel verbleiben danach bei ihr. Also Diebstahl ziemlich ausgeschlossen. Als ich wieder auf die Uhr schaute waren es 13:45h und ich lag im Aufwachraum, Knie verbunden, Stützstrümpfe an den Beinen und Hunger im Bauch.

Es ging mir sehr schnell wieder sehr gut. Ich bekam Wasser, ein paar Bonbobs und ein paar Butterkekse. Für 15:30 h war der Krankenwagen für die Heimfahrt bestellt, aber am liebsten wär ich um 14 h schon aufgestanden und nach Hause gefahren. Die Schwestern meinten auch: "Die Frau Barth ist schon total fit."

Um 15 Uhr wurde ich wieder zur Umkleidekabine gebracht. Entgegen allen Vorhersagen durfte ich sogar schon auf meinem Bein stehen. Danach warten auf den Krankentransport.

Ich saß da in einer Warteecke, um mich herum machte alles Feierabend und ich sah mich schon die Nacht dort auf dem Fußboden verbringen, weil man mich vergessen und eingeschlossen hat. Um 15:30 h hörte ich Leute sagen, der Krankenwagen sei da, man könne den Fahrer aber nicht finden und müsse ihn suchen. Gerade als mich die Nerven verlassen wollten und ich mich auf Krücken auf den Weg machen wollte, standen die Sanis dann um 15:50h vor mir.

Weder vor noch während oder nach der OP hab ich Angst gehabt. Angst bekam ich jetzt auf der Heimfahrt. Das Auto wirkte alt, die Stoßdämpfer verdienten ihren Namen nicht mehr, ich hatte das Gefühl, dass mindestens 2 Reifen kurz vor platt sein müssten, weil das Auto so schwamm. Die Strecke Köln-Neumarkt bis Bergisch Gladbach führte in diesem Fall über das AB-Kreuz Gremberghofen nach Dreieck Heumar, AB Richtung Oberhausen, Abfahrt Dellbrück.  Ich hab wirklich überlegt, ob es vielleicht in Bonn auch eine August-Kierspel-Str. geben könnte und die mich nach Bonn bringen würden. Auf der A3, eingekeilt zwischen LKWs vorne, hinten, an den Seiten, dachte ich: "Was ist, wenn wir jetzt einen Unfall haben?" Als ich in Dellbrück sagte, sie mögen bitte links abbiegen nach Hand, meinte der Fahrer, das Navi würde was anderes sagen. Da konnte ich mir ein "das schmeißen Sie besser weg" nicht mehr verkneifen.

Aber seit 14:50 h bin ich heil zuhause, habe gegessen, geschlafen, bin schmerzfrei und es geht mir richtig gut.

Morgen früh muss ich mit dem Taxi zur Nachsorge nochmal hin. Ich denke, das Thema "Knie" ist damit dann fast erledigt. Es muss nur noch heilen.

Vorgeschichte