Samstag, 12. September 2015

Wahrscheinlich bin ich doch Rassist, Nazi oder Pack?

Bekanntlich hatte noch jedes Ding seine zwei Seiten. An jeder Situation, in die man gerät gibt es Positives und Negatives. Egal ob Hartz 4, Mickerrente oder Flüchtlinge - an allem ist Nettes, das man genießen oder an das man sich gewöhnen kann und weniger Nettes, das einem Sorgen macht oder einen krank werden lässt. Auch am Flüchtlingsstrom der nach Deutschland schwappt kann man Positives und Negatives sehen.


Ich freue mich, dass es so vielen Menschen aus Armuts- oder Kriegsländern gelingt, hier in Europa Schutz und Hilfe zu finden.

Ich freue mich auch, dass die europäische Bevölkerung diese Menschen so offenherzig und hilfbereit aufnimmt. Ich glaube sogar, dass damit niemand wirklich gerechnet hat. Dass das deutsche Volk liebenswerter und hilfbereit ist, als angenommen. Und das freut mich ungemein!

Die meisten dieser Menschen verlassen ihre Heimatländer sicherlich zu Recht. Ich möchte derzeit nicht in Syrien leben. Auch nicht in den Armutsländern Afrikas, dafür gefällt mir mein friedliches Leben hier zu gut, auch wenn ich mir die meisten Wünsche dank Mickerrente nicht erfüllen kann. Aber selbst wenn es allen Flüchtlingen gelingen sollte, meinen niedrigen Lebensstandard zu erreichen, geht es ihnen hier besser als "zuhause".

Was mir Angst macht ist, dass man das Negative derzeit nicht denken, geschweige denn laut aussprechen darf, ohne in eine der in der Überschrift genannten Negativschubladen zu landen. Aber ich habe Angst!

Ich habe Angst, weil unsere Politiker ganz offensichtlich keinen Plan haben, wie sie das alles stemmen sollen. Denn "die oberen Gehaltsklassen" werden sich an den Kosten nicht beteiligen wollen. Allerhöchstens, wenn sich mit der Hilfe für Flüchtlinge wieder auf irgendeine Weise ein Profit erzielen lässt. Letztendlich wird man wieder den Ärmsten der Armen aus der eigenen Bevölkerung zur Finanzierung in die Tasche greifen. Und ich möchte nicht, dass meine Mickerrente noch eine Kürzung erfährt!

Ich habe Angst, weil unsere Bundeskanzlerin beim Bad in der Menge allen Flüchtlingen unerfüllbare Versprechungen macht. Denn Arbeit werden letztendlich nur die bekommen, die spezielle Ausbildungen haben und die man dann - statt der teuren deutschen Spezialisten - für "nen Appel und 'n Ei" in Facharbeiterpositionen zu Billiglöhnen ausnutzen kann. Der Rest der Massen wird irgendwann erkennen, dass ihnen die Flucht außer leeren Versprechungen nichts gebracht hat. Dass sie hier genau so arm leben werden, wie zuhause. Was werden sie dann tun? Wie und wovon werden sie dann ihren Lebensunterhalt bestreiten? Gegen wen wird sich ihr Hass dann richten? Dann geht Angela sicher nicht mehr in der Menge baden, das darf dann das Volk ausbaden!

In Dresden sind 200 und in Donauwörth 40 Flüchtlinge unregistriert verschwunden. Diese werden kein Geld aus unseren Sozialkassen bekommen. Sie scheinen dieses Geld nicht zu brauchen. Warum sind diese Menschern hierher gekommen und was haben sie hier vor?

Ich bin mit dieser Angst nicht alleine. Ist wirklich jeder, der diese Angst hat und sich diese Fragen stellt Rassist, Nazi oder Pack? Oder sollen wir einfach nur aus Furcht davor, in die negative Rassistenschublade gepackt zu werden, den Mund halten? Wer nicht fragt und seine Angst nicht zeigt, ist leicht zu führen. Dem braucht man keine Antworten zu geben. Da muss man sich nicht den Kopf zerbrechen um Seelen zu beruhigen. Da muss man keine Lösungen suchen. Das ist das Volk, das unsere Politiker lieben. Lieb Vaterland, darfst ruhig sein. Hier ist ein Kasten Bier, setz dich vor die Glotze, guck DSDS oder "Germanys next topmodel" und hier haste noch paar Fähnchen zum schwenken bei der nächsten Meisterschaft. Have fun und halt die Schnauze, sonst biste Rassist, Nazi oder Pack. Und gegen solche gehen wir radikal vor!

Aber ich hab Angst, verammt noch mal! Leider mehr Angst als Vertrauen in Angela!