"Ostern hab ich es schön". Ja, das ist mir gelungen.
Gestern auf den heiligen Ostersonntag hab ich die Gardinen aufgehängt. Nur der Himmel weiß warum ich schon um 5 Uhr wach wurde und nicht mehr einschlafen konnte. Ich quäl mich an solchen Tage nicht. Bin aufgestanden, hab meine Espresso-Milch getrunken (vertrag grad Kaffee nur so) und zwei Doodles gekritzelt. Ich wusste, die Wasch- und Trocknermarken reichen nur noch für die Gardinen. Und um die Zeit wäscht hier niemand. Also gedacht getan. Ungefähr um 10 Uhr hingen die Gardinen."Kannst du dich noch mal kurz lang machen", dachte ich und leg mich lang aufs Bett. Schließlich bin ich mitten in der Nacht aufgestanden!
Conny wollte kommen zum Kuchenfassen bei Selbach. Um 13 Uhr. Um 11:45 kommt ihre SMS "bis gleich". Ihr Signal für "ich fahr jetzt los". Ich: "Hä? ist doch viel zu früh!" Und dann ging die Laterne an: ich hab die Zeitumstellung verschlafen. Also schnell in die Ausgehklamotten springen.
"Wenn ich bei Selbach nicht draußen sitzen kann, will ich da aber nicht Kuchen essen", sagte sie. Schaun wir mal. Nein, man hatte keinen Schlüssel, die Tür zur Terrasse zu öffnen. An einem Sonnentag wie diesem, und dann noch ein OSTERsonnentag! Geschäftstüchtig? Ne, oder? "Dann wollen wir nicht bleiben", hab ich gesagt. Sind wir noch durch den Selbach gebummelt und anschließend in die Eisdiele in Paffrath eingekehrt. Auf die Terrasse! In der Sonne! Die haben wir sehr genossen.
Nach "ein bisschen" Minijob (dass das noch 3 Stunden werden würde, hab ich nicht gedacht) war ich dann richtig müde. Man darf raten, was ich gemacht habe: Aufs Bett gelegt und bis 22 Uhr (Sommerzeit 😁 ) feste gepennt. Ich bin nach der ganzen Renovierungsaktion so dermaßen kaputt, das kann ich keinem beschreiben und das glaubt auch keiner, weil ich eigentlich nie kaputt bin. Unverwüstlich! Powerfrau! Kaputt? Die? Im Leben nicht!
Nun ja, um 22 Uhr war die Powerfrau wieder wach! Hat sie wieder gekritzelt, Karten gespielt, gelesen. Um 3 Uhr in der Frühe lag sie dann wieder unter der Ecke
Und jetzt kommts: Sie lag unter der Decke bis Ostermontag um 11 Uhr mittags!
"Du darfst das!" sagte der Bauch!
"Aber du musst noch sooo viel Kleinzeugs erledigen!" sagte der Kopf.
Der Bauch befahl den Armen, die Decke über den Kopf zuziehen. "Und jetzt erst recht!" sagte er dabei.
Um 12 Uhr meldete sich die Blase: "Huhu? Ich bin auch noch da! Und ich bin voll"!
"Ich auch!" fügte der Darm leise hinzu.
Das sind Bemerkungen, die man als Mensch besser ernst nimmt.
Seit dem bin ich also wach. Ohne schlechtes Gewissen sitze ich hier, tippe mein Tagebuch bei einer neuen Espresso-Milch, einem Brötchen mit Butter und Salz und freu mich, dass es draußen regnet. Denn bei dem Wetter muss ich nicht den Balkon sauber machen, wie ich mir gestern vorgenommen hatte. Da will in den nächsten Tagen eh keiner sitzen.
Vielleicht werde ich mich heute noch der detaillierten Pflege meiner Füße widmen. Vielleicht. Auf jeden Fall werde ich noch die alten Fußleisten in den Keller bringen zur Aufbewahrung für den Sperrmüll, für den ich noch keinen Termin habe. Denn ich muss den Strom ablesen und dann ist das ein Weg. Und auf jeden Fall werde ich noch ein Kritzelbild fertig stellen und ein Neues anfangen.
Die Renovierung ist durch!! Ich muss jetzt gar nix mehr machen! Dass an der Wohnungstür und am Fliegenvorhang auf dem Balkon noch BamBam-Nasen-Dreck ist, stört keine Menschenseele. Eigentlich nicht mal mich, denn es erinnert mich immer wieder an mein Seelentier. Aber das Sauberkeits- und Ordnungsgen beschwert sich jedes Mal und macht mir die Erinnerung kaputt.
So verbringt man also Tage unter der Decke und bleibt dabei völlig entspannt, genießt die Faulheit und die Schönheit der neu geschaffenen Umgebung. Hat schließlich viel Geld gekostet!