Samstag, 2. Juli 2022

Intermittierendes Fasten

Bild von Merson Su auf Pixabay
 
Nach dem Heilfasten und der Woche Fastenbrechen habe ich ein Video in der Mediathek gesehen zum Thema Heilfasten und anderen Fastenmethoden. Dabei wurde ganz klar gesagt, dass Fasten eine gesunde Sache ist. Insbesondere dem Intervallfasten und dem intermittierende Fasten wurde eine gesundheitsfördernde Wirkung bescheinigt.

Intervallfasten heißt, man isst nur in einer bestimmten Zeit des Tages, am restlichen Tag fastet man. Man kann die Zeiten aufteilen in 16 Stunden Fasten / 8 Stunden essen oder 14:10 oder welcher Rhythmus einem am besten zusagt und am leichtesten eingehalten werden kann.

Das intermittierende Fasten sieht längere Fastenzeiten vor. Man isst z.B. an einem Tag, am nächsten Tag nichts. 
Bei beiden Methoden bedeutet das natürlich nicht, dass man sich in den Essenzeiten den Bauch vollschlägt. Aber man kann essen was man möchte und man kann sich richtig satt essen. Auch dabei bestimmt die Menge der Nahrung, ob man abnimmt oder das Gewicht hält.

Für mich hab ich entschieden, dass ich das intermittierende Fasten, abwechselnd mit einem Fasten- und einem Essentag ausprobieren will, denn ich will ja auch langsam weiter abnehmen. Die Kalorienzahl versuche ich dabei auf 1500 bis maximal 2000 täglich zu begrenzen. Zusätzlich sollen Mahlzeiten entweder den LowCarb- oder der Trennkost-Regel folgen.

Ich habe am 2.4. damit begonnen. In den ersten Tagen war der Tag ohne Essen nicht einfach, an einem Tag bin ich auch völlig über die Stränge geschlagen: ich hab an einem Fastentag gekocht, weil ich Gemüse geschenkt bekommen habe. DAS hab ich nicht wirklich hinbekommen ohne zu essen, und mir 3 Käsebrötchen reingehauen.
 
Ich will hier wöchentlich berichten, wie es läuft, ob ich das durchhalte, ob es erfolgreich ist im Abnehmen und ob es mir wirklich gut tut. Und ich werde immer nur sonntags auf die Waage steigen. Und ich bin sehr gespannt, wie es läuft und wie lange ich zum Abnehmen brauche.

Sonntag 3.4.22 Gewicht 87,1 / Blutdruck 129 / 82

Am Freitag hatte ich einen Brottag. Begonnen hab ich nachmittags mit Spiegeleiern auf Speck, das alles auf getostetem Brot, darauf Tomatenketchup. Im weiteren Verlauf des Tages hatte ich eine herzhafte Quarkspeise mit Schnittlauch und Radieschen zu Brot mit Schinken.

Am Samstag hab ich gefastet. Heute, Sonntag, werde ich abends meine selbstgemachte Fischsuppe essen, von der ich nicht weiß, wieviele Kalorien sie hat. Außerdem wieder Quark mit Schnittlauch und Radieschen zu Brot. 
 
Samstag 9.4. Gewicht 85,8 / Blutdruck 128 / 79

Da kann man ja nicht meckern! 😁

Die Woche war angenehm. Obwohl ich an den Fastentagen doch großen Hunger hatte, vermutlich, weil ich an den Futtertagen auch sparsam mit Kalorien umgegangen bin. Ich wollte einfach wissen, ob und wie es klappt, was ich mir leisten kann und was nicht. Nun weiß ich: ich kann mir mehr leisten. Denn ich muss nicht so schnell abnehmen. Im Monat 2 kg - das würde mir reichen. 

Nun hab ich folgenden Plan:
Montags, mittwochs, freitags und sonntags wird gegessen.

Das heißt ich habe sonntags und montags zwei Futtertage hintereinander. Aber mittwochs, wenn Conny kommt, kann ich mit der Süßes naschen. Ich kann auch mittwochs zum Markt fahren und in der Stadt vielleicht mal ein Eis essen. 

Sonntag 17.4. Gewicht 85,7


Die Woche war schwierig. Am letzten Wochenende hatte ich 3 Futtertage hintereinander, um auf das Fasten-Futter-Muster zu kommen. Danach war der Dienstag mit Fasten ganz schwer und ich bin abends völlig über die Stänge geschlagen. Donnerstag und Samstag hat es dann gut geklappt. Ich hatte Hunger und musste mich am Riemen reißen, aber es ging. Die Waage zeigte heute morgen, dass ich bei diesem System aber wirklich essen kann, was ich will und das Gewicht halten kann. Und ich bin derzeit noch überzeugt, dass sich mein Körper an diese Art zu Fasten gewöhnen und es mir nach ein paar Wochen leichter fallen wird, die Fastentage durchzuhalten.

Ich hab auch falsch und zu viel eingekauft, was auch dazu führt, dass man isst, damit die frischen Sachen nicht schlecht werden. Ich muss also auch mein Einkaufsverhalten umstellen, weil ich weniger brauche. Da muss ich noch tüfteln. Vielleicht hilft es, nur an Futtertagen nur für den jeweiligen Futtertag einzukaufen, denn "für Morgen" brauch ich ja nix. Und ich kauf immer noch ein, als würde ich täglich essen.

Trotzdem will ich ja gerne noch 2 bis 3 Kilo runterarbeiten, damit ich die Obergrenze von 85 Kilo nicht mehr überschreite, auch wenn es mal "daneben" geht mit den Vorsätzen.  

Heute wird jedenfalls gegrillt. Ich will mich mit dem kleinen CampingGaz-Grill vertraut machen. Und morgen gibts Brot mit Wurst und Käse. Ab und zu einen Brottag - das braucht meine Seele, denn sie liebt Brot. 

Sonntag 24.4. Gewicht 84,9 / Blutdruck 127 / 87

Und wie läufts? Prima! Heute, nach der 3. Woche, habe ich ca. 3 kg weniger drauf, als bei Beginn des Versuchs.
 
Ich faste immer noch am Dienstag, Donnerstag und Samstag. Sonntag und Montag sind 2 Futtertage hintereinander.

Es ist immer noch eine Herausforderung, an den Fastentagen wirklich nichts zu essen, aber diese Woche hab ich das sehr gut hinbekommen. Dass man sich an die Fastentage gewöhnt und es einem nichts mehr ausmacht, kann ich noch nicht so wirklich sagen. Hunger ist schon da. Gestern Abend hab ich ein winziges Tomatensalätchen, bestehend aus 10 Kirschtomaten, 1TL Olivenöl, Essig, Basilikum und einem wilden Knoblauch gegessen. Aber eher nur, weil ich den Knoblauch unterwegs gefunden habe und ihn probieren wollte. Bis heute wär mir der vergammelt. 

An den Futtertagen sind die Mengen viel zu groß, weil ich die Augen immer größer habe als den Bauch und Hunger bis unter die Arme. Da muss ich noch etwas mehr Verstand walten lassen. Aber dass ich trotz der Riesenportionen 800 Gramm abgenommen habe zeigt, wie egal das ist, wenn ich dann zuschlage. Der Kaloriendurchschnitt liegt derzeit bei 1165 pro Tag in der vergangenen Woche.

Natürlich zähle ich Kalorien. Nicht weil ich es muss, nur weil ich es wissen will. Aber ich esse weder Low Carb noch Trennkost, wie ich das oben geplant hatte - ich esse einfach worauf ich Hunger habe, oder was die Vorräte hergeben. 
 

Sonntag, 1.5. Gewicht 85,5 / durchschnittliche Kalorien 1178
 
Warum ich dabei jetzt zugenommen habe, weiß ich nicht, ist aber auch egal. Heute arbeite ich meinen Heißhunger auf Käsekuchen ab. Der komplette Kuchen hat 3600 Kalorien. Interessant! Aber auch egal. Die Fastentage waren besser auszuhalten, als in der Woche zuvor. Nicht ausgeschlossen, dass da doch eine Gewöhnung eintritt. Ich mach einfach weiter.
 
Mein Ziel ist, bis Ende Mai auf 83 oder 82 Kilo zu kommen, damit bis zu 85 etwas Luft ist. Schaun wir mal, ob das gelingt. Irgendwo wird wahrscheinlich auch bei dieser Regelung ein Punkt erreicht sein, an dem es dann stoppt.  

Stunden später:  Käsekuchen mach süchtig und durstig, durstig, durstig. Reicht jetzt für paar Monate.
 
Sonntag, 8.5. Gewicht: 84,5 / Blutdruck 134 / 84 (direkt nach dem Aufstehen)
durchschnittliche Kalorien: 1021

Da war der Käsekuchen drin und  ein anderer Tag mit über 2000. 
 
Es klappt immer noch. Und immer noch ist der Dienstag der schwerste Tag, nach den beiden Futtertagen. Da hab ich auch irgendwas für ca. 300 Kalorien gegessen. Aber wie man sieht macht das alles überhaupt nichts. Ich hab mir "Heiße Tasse" gekauft. Davon trink ich an den Fastentagen spät abends eine. Die kostet so gut wie nix, nimmt aber vor dem Schlafengehen noch mal das Hungergefühl weg. 

Bin stolz auf mich und sehr zufrieden mit mir, was das Essen angeht. Das Einkaufsverhalten passt sich auch langsam an.

15.5. Gewicht 85,1 / Durchschnittliche Kalorien: 1470

Das war die absolute Sündenwoche. Mit Eis - es ist heiß draußen 😓 - und die Malzeiten waren auch alle gehaltvoll, aber lecker. Und weil ich gestern an einem Fastentag so viel Eis hatte, ist der Fastentag auf heute verschoben. 

Nächste Woche will ich mich wieder mehr am Riemen reißen, denn das Ziel von 83 Kilo ist noch nicht aufgegeben. 

21.5. Gewicht 84,4 / Blutdruck 132 / 87

Ist zwar erst Samstag heute, aber ich hab die Futtertage verschoben. Das lange Futterwochenende mach ich jetzts Samstag/Sonntag. Passt besser zum Wochenendeinkauf. Gerade jetzt im Sommer brauch ich dann frisches Beerenobst oder Gemüse nicht noch einen Tag aufzubewahren.

Den Hunger am späten Abend auszuhalten ist immer noch sehr schwer. Mal gelingt es, mal nicht. Zu sehen, dass ich trotzdem nicht zunehme macht das "Versagen" weniger schlimm. Bis spätestens Ende Juni sollte ich das Ziel von 82/83 Kilo aber schaffen. Und danach kann ich dann ruhig um 22 Uhr noch irgendwas essen und muss nicht hungrig ins Bett gehen. Muss aber auch nicht befürchten, dass ich davon dann wieder zunehme. 

Mein Temperaturempfinden hat sich definitiv geändert. In den letzten Tagen war es schon ziemlich heiß draußen. Auch hatte ich nachts in der Wohnung über 20°. Dabei hätte ich im letzten Sommer  schwer gestöhnt. Jetzt hatte ich nachts immer doch die dickere der beiden Decken auf dem Bett. Und tagsüber war mir die Wärme angenehm. Andererseits ist da Leben mit meinem alten Seniorenhund auch wesentlich bewegungsärmer. Wir "stehen" Gassi. Da kommt kein Kreislauf mehr in Schwung. Und auf dem Rad empfindet man die Wärme auch nicht so sehr, wegen des Fahrtwindes. 

Im großen Ganzen fühl ich mich körperlich wohl. Die Psyche leidet. Aber nicht am Hunger sondern am Wahnsinn der Welt. Das gehört aber hier nicht rein. 

28.5. Gewicht 84,0 / Blutdruck 128/74

Und wieder etwas abgenommen. Ich zähle Kalorien nur noch grob im Kopf. Es macht eigentlich nichts wenn ich an den Futtertagen wirklich esse, was und so viel ich will. Auch wenn ich an den Fastentagen, abends mal ein Brötchen mit Käse esse, ist das nicht schlimm, ohwohl ich das nur mache, wenn er spätabendliche Hunger zu quälend wird. Frühstück so um 10/11 Uhr rum sind meistens 2 Scheiben Brot, mit Schinken, Spiegelei, Remoulade und Ketchup. Alleine das hat schon viele Kalorien. Nachmittags darf es ruhig Kuchen oder Eis sein. Abends dann die übliche warme Hauptmahlzeit. Ich quäle mich wirklich nicht mehr. Trotzdem wirds immer ein bisschen weniger. 

Ein großer Vorteil: Ich gebe weniger Geld für Essen aus, weil ich nicht mehr so viel kaufe und besser plane.

Mein nächstes Ziel: 83 Kilo bis Ende Juni. Sollte locker zu schaffen sein. 

4.6. / Gewicht 86,1

 
 Jaaa, Schock! Aber das ist genau der Grund, warum ich ein bischen Luft bis zur 85 haben will. Hab gestern voll über die Stränge geschlagen. Knäckebrot mit gegrilltem Schweinebauch bzw. Käse, die Butter dazwischen nicht zu vergessen! Abends den Kartoffelsalat für heut vorbereitet und natürlich auch eine Portion gegessen. Und dann als Krönung beim Film gucken: 200 g Datteln. Das Zeug liegt nun alles noch im Darm. Und gestern war kein Futtertag. 

Das wird mich aber alles nicht davon abhalten, heute und morgen lecker zu grillen und den Kartoffelsalat zu spachteln. Montag - Pfingstmontag - schaun wir dann mal. Ich muss gegen Geldspende für einen Gnadenhof Kuchen mitnehmen und den schmeiß ich natürlich nicht weg. Regulärer Futtertag ist ja aber erst wieder am Dienstag. Es wird ein langes, leckeres Pfingstwochenende, fürchte ich. 
 
2.7. Gewicht 84,0

Es ist schwer, das Vorhaben, nur jeden 2. Tag zu essen durchzuziehen. Es ist warm, um nicht zu sagen, es ist heiß. Die Lust auf Eis und frisches Sommerobst, wir Kirschen, Erdbeeren, Himbeeren ist sehr groß und ich kasteie mich da nicht. Der Sommer ist kurz und ob ich mir im nächsten Jahr noch mal Kirschen und Erdbeeren leisten kann - wer weiß das schon. Also immer her damit. Ich hab auch gelernt, mit Gelatine umzugehen. Da macht man sich schnell mal einen kleinen Kuchen mit Obst u Sahne. 

Aber wie man am Gewicht sieht, schaff ich es immer noch, unter der Obergrenze von 85 Kilo zu bleiben. Mehr brauch ich eigentlich nicht. Ich schaff es auch immer noch, an den Fastentagen das Essen ganz lange rauszuschieben. Aber wenns 22 Uhr wird, packt mich die Inkonsequenz und ich ess noch was. Ist halt so, im Moment. So schummel ich mich ein bisschen durch die Tage. Irgendwann geht das auch wieder anders. Hauptsache ich nehm nicht zu. Gewicht halten ist total in Ordnung.
 
29.9.
Im August ging das plötzlich nicht mehr. Ich konnte die Fastentage nicht mehr aushalten. Das führte dann letztendlich zum JoJo-Effekt und das Gewicht stieg wieder auf knapp 88 kg. Die Alarmglocken schellten. 

Anfang September hab ich dann eine herbstliche Heilfastenkur gemacht, die mich wieder auf 81 kg brachte, nach dem Fastenbrechen auf 83 kg. Es war schwieriger als im Frühjahr, weil es sehr warm war. Aber ich habs durchgehalten.

Seit dem 26.9. versuche ich wieder das intermittierende Fasten. Es geht gut, aber ich hab ja auch gerade erst wieder damit angefangen und erst 2 Fastentage durchgestanden. Ich bin nicht hungrig, erlaube mir aber an den Fastentagen auch ein Glas Saft und einen Cappucino mit Zucker. Schaun wir also mal. Ich will das Alarmgewicht von 85 kg nicht mehr überschreiten. 

1.9. - 82,1